148 CD / Mozart: Klaviertrios KV 10-15, Divertimento KV 254

Abegg Trio Series Vol. XXV

Wolfgang Amadeus Mozart

Klaviertrios KV 10-15
Divertimento KV 254
Historische Instrumente
Abegg Trio

EAN/barcode: 4009850014805

Beschreibung

Die sechs kleinen Klaviertrios KV 10 – 15 schienen bisher nur unbeholfene Versuche des kleinen Mozart zu sein. Doch das Abegg Trio hat sich sorgfältig mit ihnen unter Verwendung von zeitgemäßem Instrumentarium beschäftigt und offenbart die kleine und doch schon ungeheuer große Welt des Wunderkindes. Man fühlt sich bisweilen in einen Garten mit tausenderlei wundersamen, märchenhaften Spielzeugen versetzt. Mozart probiert alles aus, nie ist er langweilig, oft witzig, bei jedem neuen Stück weiß er mehr. Er fuhrwerkt auf der Wiese der ihm bekannten Möglichkeiten herum, dass es eine Freude ist. Die Frage der Reife erübrigt sich. Entweder diese Stücke sind „reif“ oder es ist einfach köstlich, die sich aus der Unreife herausschalende Meisterschaft mitzuverfolgen. Das Abegg Trio zeigt einmal mehr seine Fähigkeit zu intelligenter Programmauswahl und geistreicher wie feinsinniger Darbietung. – Eine Co-Produktion mit DeutschlandRadio.

8 Bewertungen für 148 CD / Mozart: Klaviertrios KV 10-15, Divertimento KV 254

  1. Fanfare-Magazin

    Seit seiner Gründung im Jahr 1976 kann das Abegg Trio bereits auf eine 30-jährige Karriere zurückblicken. Es zeigt uns, dass ein Klaviertrio durch die Suche nach ständiger Originalität und Innovation auch nach Jahrzehnten noch mutig und frisch wirken kann.
    Obwohl es sich bei diesen Werken um die ersten erkundenden Schritte eines jungen Genies handelt, enthalten sie bereits viel von Mozarts späterem lebendigen Geist. Der Zugang des Abegg Trios zu Mozarts früher Kammermusik ist dabei besonders bemerkenswert. Das Ensemble ist außerordentlich flexibel – seine Mitglieder passen sich authentisch der musikalischen Welt Mozarts an.
    Diese Sammlung früher Klaviertrios war nie Teil einer vollständigen Trios-Einspielung. Ursprünglich als Klaviersonaten konzipiert, erschien in der Erstausgabe der Partitur eine Begleitung für Violine oder Flöte, die in der zweiten Auflage um ein optionales Cello erweitert wurde. Für diese Aufnahme haben der Geiger Ulrich Beetz und die Cellistin Birgit Erichson sich für Darmsaiten entschieden. Der Pianist Gerrit Zitterbart spielt auf einem Silbermann-Hammerflügel von 1749, einem Instrument mit besonders feinem und passendem Klang. Für das Divertimento in B-Dur, KV 254 (das einzige reife Werk auf dieser CD) wechselt er auf ein Tangentenklavier.
    Generell sollte der natürliche Fluss dieser Musik einfach und unkompliziert bleiben – und genau das hat das Abegg Trio verstanden. Die Musiker vermitteln diese kleinen Juwelen mit Spontaneität und Esprit. Beide Streicher wissen, dass ihre Parts vor allem der Klangfarbe dienen. Ihr Gespür für Ausgewogenheit ist äußerst verfeinert und beweist, dass sie die Kunst des Ensemblespiels perfekt beherrschen. Die Intonation ist makellos, von unfehlbarer Präzision. Besonders bewundere ich ihre liebevolle Sorgfalt für subtile Phrasierung.
    Der Klang der Aufnahme ist gut, wenn auch etwas kühl und hallig. Meiner Meinung nach sollte Mozarts frühe Musik intimer und wärmer klingen. Dennoch habe ich diese Interpretationen sehr genossen. Vergleichsaufnahmen sind kaum – wenn überhaupt – zu finden. Auf meiner Suche in Läden und Secondhand-Geschäften stieß ich auf nichts, das sich mit diesen spezifischen Einspielungen messen könnte. Die komplette Philips-Edition enthält die frühen Trios nur in ihrer ursprünglichen Form als Klaviersonaten mit Violinbegleitung, gespielt von Gérard Poulet und Blandine Verlet – feine und zuverlässige Interpretationen, wenn auch heute etwas veraltet. Das Divertimento KV 254 lässt sich leichter vergleichen: Frisch im Gedächtnis ist die schwer zu übertreffende Aufnahme des Florestan Trios (Hyperion) mit überlegener Klangqualität und transparenter Spielweise.
    Diese Veröffentlichung seltener Mozart-Aufnahmen ist ein echter Schatz. Alle Mozart-Vollständigkeitssammler, die nach einer originellen Ergänzung für ihre Sammlung suchen, sollten diese CD unbedingt besitzen. Bravo, Tacet!
    Bart Verhaeghe

  2. image hifi

    Das Abegg Trio setzt (…) konsequent auf historische Instrumente. Jetzt hat es Klaviertrios des achtjährigen Mozart (KV 10-15) aufgenommen. Ulrich Beetz spielt eine Violine von Luppo (1729), Birgit Erichson ein Salomon-Cello (1756) mit Darmsaiten und flachem Bassbalken und Gerrit Zitterbart nutzt einen Hammerflügel und wechselt für das viel später entstandene Divertimento KV 254 auf einen Tangentenflügel. Vor allem der Pianist profitiert – er kann und darf herzhaft in die Tasten greifen. Dass niemand sich auf Samtpfoten durch die Noten bewegen muss, tut den frühen, bisher in keiner Gesamtaufnahme enthaltenen Trios ohnehin hörbar gut. Sie entziehen sich einer tüftelnd-zurückhaltenden Interpretation und vertragen viel Spielwitz und Spiellust. Das Abegg Trio hat beides! Fast möchte man schreiben, dass hier herrlich frisch drauflosmusiziert wird, wenn das nicht erstens ziemlich abgegriffen Klänge und das Abegg-Trio sich zweitens seine klugen Gedanken nicht schon vorher gemacht hätte – nämlich bei der Entscheidung für historische Instrumente.
    Heinz Gelking

  3. Classica

    Mozarts Klaviersonaten mit Violine K 70–75 (mit ad-libitum-Cello) in der Trio-Fassung des Abegg Trios
    Das Abegg Trio präsentiert diese frühen Werke in einer ungewöhnlichen, aber klanglich reizvollen Besetzung. Zwar bringt die Hinzunahme des Cellos nicht unbedingt eine tiefgreifende Bereicherung für die Qualität dieser Jugendkompositionen – doch die überzeugende Leistung des Ensembles und sein perfektes instrumentales Gleichgewicht machen diese Aufnahme zu etwas Besonderem.
    Die rhythmische Präzision und die artikulatorische Klarheit sind beispielhaft, und das engagierte Musizieren verleiht den Stücken mehr Gewicht, als man es von diesen frühen Werken erwarten würde. Besonders herausragend ist das Trio KV 254 (Divertimento): Hier kommt ein Tangentenflügel zum Einsatz, der dem Klangbild eine kristalline Transparenz verleiht. Die ausgewogene Balance, die exemplarische Ausdrucksklarheit und die souveräne Interpretationskunst des Trios sind mehr als überzeugend.
    Ein Album für neugierige Hörer – doch wer sich darauf einlässt, wird reich belohnt.
    Antoine Mignon

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    französischer Originaltext:

    Les Sonates pour clavier et violon K 70-75 de Mozart avec violoncelle ad libitum sont présentées dans leur version en trio par le Trio Abegg. Force est constater que si cet eclai rage timbrique original n′apporte pas grand chose a la qualite de ces oeuvres de jeunesse, la valeur de la prestation des Abegg et leur parfait equilibre instrumental s′avérent particulierement convaincants. L′impulsion rythmique et les articulations sont pertinentes, l′engagement instrumental tres satisfaisant apportant davantage de poids aux oeuvres. Quant au Trio K 254 (Divertimento), il bénéficie d′un piano a tangentes apportant une sonorité cristalline a l′édifice instrumental, d′un equilibre parfait, d′une limpidité d′expression exemplaire et d′une autorité d′exécution plus que convaincante. Un disque pour les plus curieux, mais qui seront parfaitement recompenses.
    Antoine Mignon

  4. Fono Forum

    Früh
    Dieses oft gönnerhafte Herabschauen auf Mozarts Frühwerk, dieses Belächeln seines noch nicht ausgereiften Stils! Die neue CD des Abegg-Trios mit den frühen, bislang in noch keiner Gesamtaufnahme veröffentlichten Londoner Klaviertrios von 1764 ist dauz angetan, alle Vorurteile gründlich zu überprüfen. Denn das Abegg-Trio nimmt diese unter dem Titel „Sonaten“ firmierenden Werke sehr ernst, jeden Triller, jedes Crescendo des Cellos, jede Begleitfigur der Violine. Die Finessen und der Humor dieser Musik vermitteln sich geradezu taktweise. Dadurch entsteht ein ungemein vitales und ungekünsteltes Musizieren. Auch klanglich stehen die drei Instrumente geradezu ideal zueinander in Beziehung.
    C. Vr.

  5. Pizzicato

    Lustiger Mozart
    Diese CD versetzt einen nach London, wo der Europareisende Wolfgang Amadé im Kindesalter diese als Sonaten wie auch als Trios bekannten Werke schrieb. Es ist eine durchwegs lustige Musik, in die allenfalls mal milder Ernst einfließt, und die auf dieser CD frisch und frohgelaunt gespielt wird. Das Abegg Trio amüsiert sich und uns köstlich. Das Kindliche zu wahren und das Geniale durchblicken zu lassen, das ist der Vorzug dieser Interpretationen, die, auf historischen Instrumenten, eine Form von Authentizität vermitteln.
    RéF

  6. Audiophile Audition

    Eine musikalische Kameradschaft prägt diese köstlichen Jugendwerke
    Mit ihrer Interpretation auf historischen Instrumenten – Pianist Gerrit Zitterbart spielt auf einem Hammerflügel von 1749 – entführt uns das Abegg Trio (Aufnahme Februar 2006) direkt in den Kreis der Familie Mozart. Man meint fast, Leopold, Nannerl und der junge Wolfgang vor sich zu sehen, wie sie mit den neuesten Kompositionen des Achtjährigen begeistern – eines Wunderkindes, dem die Musik gleichsam in die Wiege gelegt wurde.
    Auf Einladung der englischen Königin reiste Mozart mit einem Zyklus von sechs Sonaten an den Hof, die wahlweise mit Violine oder Flöte und obligatem Cello begleitet werden konnten. Jean-Pierre Rampal hatte diese anmutigen, leicht zugänglichen Stücke einst für Epic eingespielt. Entstanden nach den gängigen Kompositionsregeln der Zeit, sprühen sie vor lebhaften Figuren, Verzierungen, zarten Imitationen, Seufzern, gelegentlichen sforzati und einer Fülle eingängiger Melodien sowie temperamentvoller schneller Sätze.
    Durchläuft man die sechs Sonaten, die ohne stockende Übergänge fließend ineinander übergehen, spürt man Einflüsse von Abel und J.C. Bach, besonders dessen Beherrschung des italienischen Stils. Die letzten Takte des Trios in G-Dur, KV 11 etwa verraten schon Mozarts Hang zum Dramatischen. Witz, improvisatorische Freiheit und Charme bestimmen den Ton. Die schwungvollen Einfälle zu Beginn von KV 12, einem Miniatur-Trio in A-Dur, beweisen erneut die musikalische Kameradschaft, die alle diese Jugendwerke durchzieht. Der leichte Anschlag des Hammerflügels funkelt fast wie ein Cembalo, doch mit jenem Biss und jener Fülle, die diesem fehlen. Ulrich Beetz’ Violine glüht förmlich vor SpielFreude.
    Das Divertimento in B-Dur, KV 254 (1775) entstand in Salzburg, einer Stadt, deren musikalisches Niveau Mozart eher skeptisch gegenüberstand. In drei etwa gleich langen Sätzen angelegt, spürt man hier den Einfluss der Bach-Familie – vielleicht C.P.E. Bachs emotionaler Ausdruckskraft, aber auch J.C. Bachs zurückhaltender Eleganz. Die enge Verzahnung von Klavier und Violine fesselt, ebenso wie die durchsichtige Klangtextur. Das Cello, gespielt von Birgit Erichson, ist nun mehr als bloße Verdopplung der Oberstimmen – es bereichert den Klang. Die Schnelligkeit des musikalischen Gedankens verzaubert. Das Adagio hätte auch als Konzertsatz durchgehen können, wär es nicht von ostinaten Figuren durchzogen. Das zarte Rondeau ist ein Minuett französischer-wienerischer Anmut – charmant und innig.
    Leider verfliegen diese süßen Genüsse viel zu schnell – umso dankbarer darf man sein, sie dank dieser gelungenen Tacet-Einspielung jederzeit neu erleben zu können.
    Gary Lemco

  7. Ensemble

    Musik eines Kindes
    Man mag es kaum glauben, dass die frühen Trios KV 10-15 von Mozart in keiner Gesamteinspielung seiner Klaviertrios auf CD enthalten sind. Das Abegg Trio nun hat dies auf historischen Instrumenten nachgeholt und gezeigt, dass die Werke des Achtjährigen schon reifer bis ausgereifter Mozart sind. Gewiss, Johann Christian Bachs Einfluss lässt sich nicht verleugnen, aber die Gestik und die typisch Mozart′sche Kreuzstichtechnik des Unvorhergesehenen sind schon angelegt. Herrlich klingt Gerrit Zitterbarts Hammerflügel-Kopie nach Gottfried Silbermann, dem Ulrich Beetz und Birgit Erichson auf Instrumenten von Luppo (1729) und Salomon (1756) ein ebenso diferenziertes wie flexibles Klangbild entgegensetzten.
    Helmut Peters

  8. Hessischer Rundfunk, CD-Tipp

    Das Abegg-Trio hat für das Label „Tacet“ Wolfgang Amadeus Mozarts frühe Klaviertrios aufgenommen. Werke, die Mozart als Achtjähriger komponiert hat – auf Reisen, nämlich in London. (…) Strahlende, quirlige Freude, vom ersten bis zum letzten Satz. Erkennt man daran ein echtes Wunderkind? (…) Für ihre Präzision und ihr Zupacken sind die drei Agebbs längst bekannt. Mit dem explosiven Klang des Flügels und dem herzhaften Bogenstrich werden diese Fähigkeiten umso mehr herzausgestellt: Auch in ensemble-technischer Hinsicht ist diese CD eine wahre Freude. (…) [Das] Divertimento und die 5 Klaviertrios des 8jährigen Mozart, die der englischen Königin gewidmet sind, finden sich auf dieser CD: vor Fröhlichkeit strotzende Einspielungen, die auch aufhorchen lassen, weil sich das Trio sich für historisch angemessene Instrumente, Saiten und Bögen entschieden hat. (…)
    C. Schiemann

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