204 CD / The Welte Mignon Mystery Vol. XX. Sergei Rachmaninoff

The Welte Mignon Mystery Vol. XX

Sergei Rachmaninoff

Borovsky, Hofmann, Horowitz, Igumnov, Maurina, Pintel, Pouishnoff, Roessel and Strecker
today playing their 1905– 1927 interpretations

EAN/barcode: 4009850020400

 

Beschreibung

Unsere Neuerscheinung dieses Monats erweitert die Serie „Welte-Mignon Mystery“ um ein weiteres Schmuckstück. Die Reihe orientierte sich bisher meist am Welte-Katalog und damit am Pianisten, der zu einem bestimmten Termin eine Art „Recital“ im Freiburger Aufnahmestudio einspielte. Es gab aber auch Pianisten, die nur wenige Stücke aufnahmen, sowie andererseits einige Komponisten, die zu „Welte-Zeiten“ besonders stark bedacht wurden. Zu den letzteren gehört zweifelsfrei Sergei Rachmaninoff. Alexander Borovsky, Anatol von Roessel, Leff Pouishnoff, Vera Maurina, Paul Strecker, Konstantin Igumnov, Józef Hofmann, Jacques Pintel und Vladimir Horowitz, sie alle spielten irgendwann zwischen 1905 und 1927 für das „siebte Weltwunder“ Welte ihre Auswahl von Stücken ein, und jedesmal war Rachmaninoff dabei. Ein Kaleidoskop.

Was ist „Welte Mignon“?

Video über das Welte Mignon Reproduktionsklavier mit dem Experten Hans W. Schmitz

3 Bewertungen für 204 CD / The Welte Mignon Mystery Vol. XX. Sergei Rachmaninoff

  1. klassik.com

    –> Original-Kritik

    (…) Der Kauf dieser mit einem umfangreichen Beihefttext ausgestatteten Edition lohnte sich allein schon, um mit Horowitz‘ frühesten Aufnahmen Bekanntschaft zu machen.
    Tobias Pfleger

  2. Pizzicato

    Aus dem Fundus der Welte-Mignon Rollen stellt TACET diesmal ein ganzes Rachmaninov-Programm zusammen, das von neun verschiedenen Pianisten gspielt wird. Das führt zu einer phantasievollen Mischung der „Morceaux de fantaisie“ und der „Préludes“, und wer sich die CD anhört, wähnt sich in eine Vergleichstudie der Stile versetzt. Das längste Stück ist die Sonate op. 36 in ihrer originalen Erstfassung, die Rachmaninov später um 25% kürzte, wonach Horowitz noch eine dritte Fassung erstellte, die das Placet des Komponisten erhielt. Die Erstfassung wird quasi nie gespielt und so gebührt der Aufnahme des Hamburger Pianisten Paul Strecker allein deswegen Interesse. Aber sie ist auch interpretatorisch interessant, weil sie recht abstrakt, um nicht zu sagen kühl gespielt wird und jedenfalls all jenen gefallen wird, die Rachmaninov sonst zu „süß“ finden.
    Rémy Franck, Pizzicato

  3. Audiophile Audition

    –> Original-Kritik

    Neun verschiedene Pianisten der Vergangenheit an dem raffinierten Welte-Aufnahmegerät, mit ihren gesammelten Interpretationen von Werken von Rachmaninoff.

    Verschiedene Labels haben CDs mit Stereoaufnahmen von Welte Mignon-Klavierrollen veröffentlicht, wie sie heute mit einem restaurierten „Vorsetzer“ oder einem vollständigen Klavier mit eingebautem Mechanismus reproduziert werden. Dieses erstaunlich komplexe mechanische System wurde 1904 erfunden und perfektioniert, zu einer Zeit, als akustische Aufnahmen des Klaviers wirklich schrecklich klangen. Es war in der Lage, trotz einiger Einsparungen einen viel größeren Realismusgrad zu erreichen. Zum Beispiel gab es eine Sparversion, die nicht alle 88 Tasten des Klaviers abdeckte, und Lautstärkeunterschiede konnten nur zwischen den Bässen und dem Diskantende des Klaviers erfasst werden – nicht zwischen den einzelnen Noten in einem bestimmten Akkord. Die Originalaufnahmen verwendeten Gummizylinder, die für jede Note (für die Lautstärkeeinstellung) mit Tinte auf eine Papierrolle drückten. Diese wurde dann von Experten in gestanzte Löcher in den endgültigen abspielbaren Rollen übertragen, die ein Vakuumsystem steuerten, das die verschiedenen Tasten betätigte. Es gab sowohl einen „Aufroll“-Spieler mit Fingern, die die Tasten eines Flügels berührten, als auch Modelle mit eingebauten Mechanismen. Es war sicherlich das beste Klavierwiedergabe-Instrument seiner Zeit. Die sensationelle Erfindung hielt bis 1932 an, zu einer Zeit, als die elektrische Aufnahme und das Radio das Ende dieses teuren mechanischen Wunders bedeuteten. (Die Blu-ray von Mahlers Vierte, die wir gerade besprochen haben, hat als Extra ein faszinierendes Video des Welte Mignon in Aktion.)

    Tacets Chefingenieur hat die Dienste eines der führenden Experten für das historische Welte-Mignon-System, Hans W. Schmitz, in Anspruch genommen, und er hat die raffinierten Reproduktionsklaviere so restauriert, dass sie in Stereo mit minimalem mechanischem Rauschen und größtem Realismus aufgenommen werden konnten. (Und die gesamte Operation bleibt deutsch von Anfang bis Ende, was angemessen erscheint.) Rachmaninoff selbst hatte eine ausgezeichnete Klaviertechnik und nahm tatsächlich alle seine Klavierkonzerte selbst auf, aber er hatte einen Vertrag mit der Ampico-Klavierrollenfirma und machte daher keine Welte-Mignon-Aufnahmen. Allerdings machten eine Reihe von Pianisten aus dieser Zeit dies, und diese CD versammelt die Welte-Rollen von neun von ihnen. Jozef Hofman ist wahrscheinlich der berühmteste von allen, und er ist nur in einem Präludium zu hören: Nr. 3 in d-Moll. Vladimir Horowitz schnitt 1926 eine Welte-Rolle des Präludiums Nr. 6 in g-Moll sowie Nr. 5 & 12 aus op. 32 auf. Rachmaninoffs Klaviersonate in B-Dur wird 1923 vom Pianisten Paul Strecker gespielt.

    Faszinierend zu hören und sicherlich eine befriedigendere Hörerfahrung als das Anhören der primitiven vor-elektrischen Aufnahmen von Klaviermusik aus dieser Zeit, selbst mit heutiger digitaler Rauschunterdrückung. Dennoch gibt es für mein Gehör immer noch ein allgemeines Gefühl eines Art Roboters am Klavier an einigen Stellen in der Musik. Es fehlen einige subtile kleine Details, die ein Live-Performer am Klavier vermittelt. Dennoch handelt es sich hierbei um ein wertvolles historisches Dokument.
    John Sunier

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