243 CD / Mare Balticum Vol. I. Music in medieval Denmark
Beschreibung
Das Projekt Mare Balticum möchte das musikalische Erbe der Ostseeregion des zwölften bis fünfzehnten Jahrhunderts beleuchten. Es umfasst vier musikalische Programme, die mit aller Sorgfalt und unter Einbezug neuester musikwissenschaftlicher, philologischer, historischer und organologischer Forschung konzipiert wurden. Jedes dieser Programme präsentiert den lokalen Charakter einer bestimmten Küstenregion der Ostsee mit ihrem spezifischen historischen und kulturellen Kontext, ihren wichtigsten Heiligen und Regenten und den christlichen Wurzeln des jeweiligen Landes.
Die Programme geben Einblick in die lokale Literatur und das musikalische Repertoire im mittelalterlichen Dänemark, Schweden, Finnland, Deutschland und Polen; sowohl lateinische als auch volkssprachliche Texte sind vertreten, wie auch die diversen historischen Musikinstrumente, die in jener Zeit in den verschiedenen Regionen verwendet wurden.
Als Ganzes möchte das Projekt aber die starken politischen und kulturellen Beziehungen jener mittelalterlichen Länder zueinander, ihre Entwicklung im Laufe der Zeit und ihre Gemeinsamkeiten aufzeigen, die alle von großer Bedeutung für unser Verständnis der gemeinsamen Identität und Geschichte des Balticums sind, wie sie uns durch die Jahrhunderte seiner Musik vermittelt werden.
(Agnieszka Budzińska-Bennett)
Als besonderer Gast wirkt bei dieser Folge Benjamin Bagby mit.
8 Bewertungen für 243 CD / Mare Balticum Vol. I. Music in medieval Denmark
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Schweizer Musikzeitung –
–> Originalkritik
[Automatische Übersetzung der französischen Originalkritik – siehe unten]
Agnieszka Budzińska-Bennett und ihr Peregrina-Ensemble legen uns eine in jeder Hinsicht bemerkenswerte Aufnahme vor. Zunächst einmal das Interesse an der Entdeckung. Das Ohr entdeckt die Geheimnisse der dänischen Musik, die zwischen dem 13. und 15. Tanzmusik, meditative Musik, epische Musik – ein abwechslungsreiches Programm, das von der ersten bis zur letzten Note anhält. Interessant ist auch die Interpretation. Sänger und Musiker kennen ihr Thema und sind mit Leidenschaft dabei. Benjamin Bagbys Stimme blüht in diesem wunderbaren Repertoire auf. Sein warmes Timbre wird in den Dienst des melodischen Bogens gestellt, ohne jemals den Willen zu verlieren, den Text zu erzählen. Chifonie, Harfe, Lyra und andere Drehleier begleiten den Gesang mit demselben Bemühen um die Erzählung. Die Texte, die in Latein, Dänisch und Altdeutsch verfasst sind, sind manchmal sakral, manchmal historisch und erzählen sogar von Verbrechen der damaligen Zeit – eine echte mittelalterliche Gazette! Eine spannende CD, die mit Liebe und Witz produziert wurde.
Thierry Dagon
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Agnieszka Budzińska-Bennett et son ensemble Peregrina nous proposent un enregistrement remarquable en tous points. L’intérêt de la découverte, d’abord. L’oreille découvre les arcanes de musiques danoises écrites entre les 13ème et 15ème siècles. Musiques dansantes, musiques méditatives, musiques épiques, un programme varié auquel on reste croché de la première à la dernière note. Intérêt de l’interprétation ensuite. Chanteuses et musiciens connaissent leur sujet et s’y impliquent avec passion. La voix de Benjamin Bagby fait florès dans ce magnifique répertoire. Son timbre chaleureux est mis au service de l’arc mélodique sans jamais se départir de la volonté de raconter le texte. Chifonie, harpe, lyre et autre vielle accompagnent le chant avec ce même souci de narration. Les textes, en latin, en danois et en allemand anciens sont parfois sacrés, parfois historiques, contant même des crimes de l’époque, véritable gazette médiévale ! Un CD passionnant, réalisé avec amour et esprit.
TOCCATA-ALTE MUSIK AKTUELL, Nummer 95 –
(…) Sowohl von Seiten der Musikalität als auch der Musikwissenschaft sind die (…) Interpretationen makellos. Das war natürlich bei Peregrina zu erwarten. Und in Benjamin Bagby hat man ja auch einen Altmeister (…) mit ins Boot geholt. (…) Was aber wie immer fesselt, ist die Lebendigkeit des Vortrags. Das ist Musik, bleibt Musik und soll auch nichts anderes sein. Trotz aller Wissenschaftlichkeit wird hier mitreißend und eingängig gesungen und gespielt.
Robert Strobl
EMA – Early Music America –
–> Original-Rezension
(…) ihre Musikalität ist absolut erstklassig, von der Klarheit des Textes bis zur schönen Form der melodischen Linien, der Qualität und Sensibilität der Instrumentalbegleitung und der Solowerke, der Geschmeidigkeit, der Kontrolle, der Mischung und der Abstimmung – sie sind durchweg überzeugend. Jedes einzelne Album ist eine Ausbildung für sich, die Serie eine Offenbarung.
Karen Cook
CD HotList –
(…) Die Vokalwerke werden manchmal von einer Solostimme und manchmal unisono von dem wunderbaren Ensemble Peregrina gesungen, die Linernotes sind ausführlich und informativ (…)
CONCERTO – Das Magazin für alte Musik Nr. 278, Seite 47 –
(…) Alles wirkt in einer Weise selbstverständlich und natürlich, dass man ungeachtet des rudimentären Wissens über die Aufführungspraxis mittelalterlicher Musik – zumal auf Dänemark bezogen – denkt, nur so und nicht anders könne diese Musik klingen.
(…) Das vorzüglich informierende Booklet bringt nicht nur die Texte mit Übersetzungen, sondern nennt auch minutiös die verwendeten Quellen, und Andreas Spreer (…) hat für ein wunderbar auratisches Klangbild gesorgt, das dem schwerelosen Musizieren des Ensembles kongenial entspricht. Für mich jetzt schon eine CD des Jahres!
Andreas Waczkat
High Fidelity Poland –
Die neue TACET-CD ist in jeder Hinsicht perfekt. Aufgenommen in einem großen Kirchenraum zeigt sie schöne saftige, vollmundige Stimmen (…). Die Musik selbst und der Klang ergänzen sich wunderbar (…) Perfekt!
Rick Anderson
Klassik heute –
–> zur Originalkritik
Mit dieser CD beginnt TACET sein auf vier Teile angelegtes Projekt Mare Balticum, mit dem das musikalische Erbe der Ostseeregion des zwölften bis fünfzehnten Jahrhunderts beleuchtet werden soll. Jedes dieser Programme präsentiert den lokalen Charakter einer bestimmten Küstenregion der Ostsee mit ihrem spezifischen historischen und kulturellen Kontext, ihren wichtigsten Heiligen und Regenten und den christlichen Wurzeln des jeweiligen Landes. Die Programme geben Einblick in die lokale Literatur und das musikalische Repertoire im mittelalterlichen Dänemark, Schweden, Finnland, Deutschland und Polen; sowohl lateinische als auch volkssprachliche Texte sind vertreten, wie auch die diversen historischen Musikinstrumente, die in jener Zeit in den verschiedenen Regionen verwendet wurden.
Den Anfang macht mittelalterliche Musik aus Dänemark, das 850. Jubiläum der Stadtgründung von Kopenhagen, das 2017 anstand, war ein passender Anlass, diese CD dem skandinavischen Königreich zu widmen. Es ist Musik aus der großen Zeit Dänemarks, das im Mittelalter der bestimmende Staat in der nordischen Region war.
Das Ensemble Peregrina, 1997 von der Sängerin und Musikwissenschaftlern Agnieszka Budzińska-Bennett gegründet, ist auf die europäische Musik des 12. bis 14. Jahrhunderts spezialisiert und hat sich bereits in etlichen Aufnahmen mit mittelalterlicher Musik präsentiert. Neben ihrer künstlerischen und musikwissenschaftlichen Meisterschaft ist Agnieszka Budzińska-Bennett auch durch intensive Studien in skandinavischer Philologie bestens für die Präsentation der mittelalterlichen Musik des nordischen Machtzentrums geeignet. Als Gast nimmt der Sänger und Harfner Benjamin Bagby an diesem Projekt teil; er leitet seit 1977 das traditionsreiche Ensemble Sequentia, das zu den großen Vorbildern Agnieszka Budzińska-Bennetts bei der Gründung ihres eigenen Ensembles Peregrina gehörte. So ist eine überaus lebendige Darstellung der dänischen mittelalterlichen Musik entstanden, die gut verständlich machen kann, welchen kulturellen Rang das nordische Königreich als europäische Macht im Mittelalter innehatte, und darüber hinaus noch durch eine lebendige Darstellung dieser Musik Spannung und Hörvergnügen verbreitet.
Das Label Tacet bürgt wie üblich für eine perfekte klangliche Abbildung der Musik in Klang und Raum.
Detmar Huchting
klassik.com –
–> zur Originalkritik
An einer klingenden Geschichte des mittelalterlichen Ostseeraums zu arbeiten, ist plausibel. Die erste Folge der Tacet-Reihe ist verheißungsvoll.