034 CD / What about this, Mr. Clementi?
Beschreibung
„Man kann so unterschiedlicher Meinung über den Klang eines Flügels sein! Klingt er kalt, klingt er hohl, klingt er voll, spitz, dumpf, trocken, blechern, gläsern, silbrig, kernlos? (…) Höchste Zeit, den Namen des Pianisten zu nennen, der zusammen mit seinem Produzenten Andreas Spreer dieses attraktive Projekt entwickelte und so brilliant umsetzte, daß man sich immer wieder damit beschäftigen mag: Gerrit Zitterbart.“ (WDR 3)
5 Bewertungen für 034 CD / What about this, Mr. Clementi?
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image hifi –
Ein Gimmick für Hörer, die das Gras wachsen hören? – Mitnichten. Gerrit Zitterbart lenkt endlich einmal die Aufmerksamkeit des Hörers auf ein Element, das bei allen Diskussionen um Klangqualität, Interpretation und Technik viel zu sehr im Hintergrund bleibt: Was zum Klingen gebracht wird, ist immer zuerst das Instrument. Hier erlebt man fünf Individuen, die im Übrigen auch jeweils mit einem Werk vorgestellt werden, das ihre Stärken am besten herausarbeitet und ihrem Charakter entgegenkommt. Ob man die Wahl von Igor Strawinskys perkussiver Klaviermusik für den Steinway dabei als kleine Spitze gegen den Weltmarktführer auffassen darf? Übrigens: Vergleichbare CDs bietet TAGET auch für Geigen- und Gitarrenfreunde.
Heinz Gelking
Fono Forum –
Organisten und Geigern sind auf Schallplatten Vergleiche verschiedener Instrumentarien nicht unbekannt. Die speziellen Möglichkeiten des Mediums erhöhen die Chancen, sich unter dem Eindruck verschiedener Klangcharaktere ein Urteil zu bilden. Tacet-Produzent Andreas Spreer und Gerrit Zitterbart, einer seiner Hauspianisten, sind mit dieser musikdidaktischen Publikation jedoch über ein programmatisches und instrumentales Nebeneinander hinausgegangen. Nur die im »Hauptteil« auf fünf Flügeln der Marken Yamaha (Debussy), Steinway (Strawinsky), Fazioli (Scriabin), Bösendorfer (Berg) und Bechstein (Stockhausen) gespielten Kompositionen repräsentieren den Normalfall einer wohlüberlegten Ausrüstungsvielfalt. Vorangestellt werden nämlich – und das ist der Clou der Platte! – in fünf Darstellungen die drei winzigen Klavierstücke von Boris Blacher aus dem Jahr 1947. Jazz-Elemente, angedeutetes kontrapunktisches Stirnrunzeln und eine Prise Sinnlichkeit sichern hier auf engstem Raum die Grundlage für einen an Nuancen interessierten Hörer, die Eigenheiten der fünf Instrumente anhand einer Satzfolge noch genauer ins Visier zu nehmen.
Neue Musikzeitung –
Daß Gerrit Zitterbart ein exzellenter Pianist ist, kann man auf Platten und bei Auftritten des Abegg Trios hören. Doch auch als Solist vermag er zu überzeugen, wie seine jüngste CD beweist. Zunächst aber verdient die Konzeption dieses Récitals Aufmerksamkeit: Der Pianist stellt nämlich nicht nur Kompositionen unseres Jahrhunderts, sondern auch fünf verschiedene Flügel einander gegenüber. So hat er die Stücke Boris Blachers mit allen Instrumenten eingespielt und für die anderen Werke jeweils den Flügel gewählt, der ihm passend erschien. Hierbei fasziniert der indirekte Vergleich deutlich stärker als der direkte, denn die Blacher-Piecen entlocken eigentlich nur dem Bösendorfer-Modell ein eigenständiges Klangprofil. Beeindruckend zu hören sind dann aber – bei gleichbleibend hohem interpretatorischen Niveau – die individuellen Eigenschaften der Instrumente im weiteren Programm: die Opulenz des Fazioli für die gegen Ende emphatisch ausufernde Scriabin-Sonate, die brillante Präzision des Steinway in den stilisierten Unterhaltungsstücken Strawinskys und die Vielfalt von Obertönen und Nachschwingungen des Bechstein für Stockhausens Klangvisionen. Lediglich den Yamaha bringt Zitterbart nicht so zum Leuchten, wie es der »isle joyeuse« angemessen wäre. Als ideal ist sicherlich das Gespann Berg-Bösendorfer anzusehen. Nicht nur, daß der Komponist einen Flügel aus dem selben Hause spielte, der dunkel timbrierte, auch im Diskant noch weiche, singende Ton entspricht Bergs op. l vollkommen, und Zitterbart unterstreicht dies durch eine gleichsam zurückblickende Interpretation, die sich in ihrer Agogik stets durch Bergs Angaben abgesichert weiß.
WDR –
Man kann so unterschiedlicher Meinung über den Klang eines Flügels sein! Klingt er kalt, klingt er hohl, klingt er voll, spitz, dumpf, trocken, blechern, gläsern, silbrig, kernlos? … … Höchste Zeit, den Namen des Pianisten zu nennen, der zusammen mit seinem Produzenten Andreas Spreer dieses attraktive Projekt entwickelte und so brilliant umsetzte, daß man sich immer wieder damit beschäftigen mag: Gerrit Zitterbart. …
Musik und Theater –
unentbehrlich für jeden Klaviermusik-Fan