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Aachener Zeitung –
… Kostbarkeiten der Kammermusik mit Klarinette haben diese drei Künstler ausgegraben und ans Licht gebracht, durch wunderschönes Spiel und überzeugende Interpretation. Wer kennt schon Komponisten wie Juon, Zilcher, Kahn oder Berger? Das Lexikon ignoriert sie, und im Schallplattenkatalog findet man buchstäblich nichts von ihnen – aber ihre Trios, so gespielt wie hier, sind ganz großartig. … Wenn diese beiden CDs hier also ein Debut sind, dann ist es ein gutes – mehr noch: ein sehr gutes. Darf man auf Vol. 3 oder gar 4 hoffen?
Fanfare-Magazin –
Das Trio Paideia ist ein hervorragendes Ensemble. Die Klarinette von Hans Dietrich Klaus erzeugt einen schönen, warmen und cremigen Klang, und sein Spiel ist in Bergers Finale voller Virtuosität. Claus Kanngießers Celloton ist präzise fokussiert, mit einer makellosen Intonation, die besonders in der langen Solopassage, die den zweiten Satz von Bergers Trio eröffnet, große Freude bereitet. Nerine Barrett sorgt am Klavier stets dafür, dass das Instrument nicht dominierend wirkt – so formt und nuanciert das Trio die Musik auf eine Weise, die ihre vielen Vorzüge optimal zur Geltung bringt. Die leisen Momente entfalten dabei eine beträchtliche Klangschönheit. Unterstützt wird dies von einer Aufnahme, die einen sehr natürlichen Klang und eine ausgewogene Balance bietet. Die Instrumente sind in einiger Entfernung zu den Mikrofonen platziert, was dem Trio einen räumlichen Klang verleiht.
David Denton
Classics Today –
9/10 – Referenzaufnahme – „This one“
Seit Brahms sein meisterhaftes Trio für Klarinette, Cello und Klavier schrieb, haben sich zahlreiche Komponisten von den klanglichen Möglichkeiten dieser Besetzung angezogen gefühlt. Das viersätzige Trio von Wilhelm Berger (1861–1911) bietet eine weniger opulente Variante von Brahms’ erdenden Kreuzrhythmen, dazu eine glückliche registerübergreifende Verzahnung von Cello und Klarinette. Schade nur, dass die Melodien nicht besonders einprägsam sind. Die ernsthaft gearbeitete, aber harmonisch monotone Serenade in f-Moll von Robert Kahn (1865–1951) wirkt länger als ihre tatsächlichen elf Minuten. Doch das Klarinettentrio in a-Moll als Variationensatz von Hermann Zilcher (1881–1948) ist ein absolutes Juwel – ja, ein Meisterwerk, das darauf wartet, entdeckt zu werden. Thematisch und harmonisch eher franko-russisch als deutsch geprägt, besticht es durch wunderschöne, transparente Klangtexturen und eine sehnsuchtsvoll-lyrische Kraft, die in einer unerwartet leichtfüßigen Coda gipfelt.
Zwar haben Hans Dietrich Klaus’ hohe Klarinettennoten eine leicht gepresste Qualität, die seine langen Linien am vollen Aufschwung hindert, doch er ist seinen glänzenden Partnern an musikalischer Sensibilität in nichts nachstehend. Das Trio Paideia macht die Stücke überzeugend – ihr fließend ineinandergreifendes Ensemblespiel wird jeden begeistern, der sich für die Ränder des Kammermusik-Repertoires interessiert.
Jed Distler
Stuttgarter Zeitung –
Wirklich keine Kleinmeister –
Johannes Brahms galt ja schon zu seinen Lebzeiten als eher rückwärts gewandter Komponist: Wie schwer mussten es dann erst jene Komponisten gehabt haben, die noch im neuen Jahrhundert dem alten Stil gehuldigt haben. – Komponisten wie Wilhelm Berger, Hermann Zilcher und Robert Kahn etwa, die das Trio Paideia auf einer CD mit dem beziehungsreichen Titel „In The Shadow Of Brahms“ mit Werken für Klarinette, Cello und Klavier vorstellt (TACET 73). Natürlich ist das Schlagwort von den zu Recht vergessenen „Kleinmeistern“ da schnell bei der Hand. Wer sich aber unvoreingenommen diese Stücke anhört, wird überrascht sein, welch großartige Musik hier aus einem Dornröschenschlaf erwacht ist. – Etwa Hermann Zilchers Trio in a-Moll: Aus einem amorphen Untergrund bildet sich ein schlichtes Thema, das in sieben Variationen die vielfältigsten Mutationen erfährt. Das technisch und musikalisch überaus reife Spiel des Trios Paideia macht diese CD zu einer echten Entdeckung.