089 CD / Haydn Piano Trios
Abegg Trio Series Vol. XVII
Haydn Piano Trios
Piano Trio no. 39 in G major
Piano Trio no. 41 in E flat minor
Piano Trio no. 43 in C major
Piano Trio no. 43 in E flat major
Abegg Trio
EAN/barcode: 4009850008903
Beschreibung
„Obwohl die späten Klaviertrios von Haydn an Bedeutung den Quartetten oder Sinfonien nicht nachstehen, fristen sie immer noch ein Schattendasein. Um so wichtiger diese Aufnahme, zumal das Abegg Trio höchst intelligent phrasiert, die kompositorische Faktur sinnfällig herausarbeitet und zugleich den verblüffenden Farbreichtum dieser Werke, der sich auch in außergewöhnlichen Tonartrückungen niederschlägt, blühend unterstreicht. (nmz)
5 Bewertungen für 089 CD / Haydn Piano Trios
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image hifi –
Die Booklets ihrer CDs schmücken wunderbare Zeichnungen von Horst Janssen, zu dem die Cellistin einen Kontakt hergestellt hatte. Mir gefällt besonders der Haydn mit seinen roten Augen und der Säufernase – ein sympathisch anderer Blick auf einen Komponisten, der sonst immer als biederer, allenfalls noch als humorvoller Typ dargestellt wird.
In den Aufnahmen des Abegg-Trios gehen eine Violine des Pariser Geigenbauers Lupot von 1821 und ein D′Espine-Cello aus Turin von 1829 gemeinsam mit einem perfekt vorbereiteten Bösendorfer Imperial eine wunderbar homogen klingende Verbindung ein – weil die Menschen an den Instrumenten nicht nur hervorragende Musiker sind, sondern sich aufeinander einstellen. Man muss nur hören, wie fein das Spiel der drei etwa im Finale des G-Dur-Trios von Haydn (Hob. XV:25) in Phrasierung und Dynamik abgestimmt ist und was für eine swingende, gelöste Lebendigkeit sie dabei erreichen. Dass der Klang des Trios optimal eingefangen wurde, darf man bei TAGET erwarten: So fein ausbalanciert, durchsichtig und substanzreich zugleich hört man ein Klaviertrio selten!
Heinz Gelking
Der Bund –
Das spannungsvoll akzentuierte, intellektuell beherrschte, emotional noble Spiel des Abegg Trios bringt auch vier späte Haydn-Werke geistreich und pointiert zum Glänzen…
Neue Musikzeitung –
Obwohl die späten Klaviertrios von Haydn an Bedeutung den Quartetten oder Sinfonien nicht nachstehen, fristen sie immer noch ein Schattendasein. Um so wichtiger diese Aufnahme, zumal das Abegg Trio höchst intelligent phrasiert, die kompositorische Faktur sinnfällig herausarbeitet und zugleich den verblüffenden Farbreichtum dieser Werke, der sich auch in außergewöhnlichen Tonartrükkungen niederschlägt, blühend unterstreicht.
Gerhard Dietel –
Auf der vorliegenden CD-Neueinspielung nimmt sich das renommierte Abegg-Trio einiger Stiefkinder unseres Musikbetriebs an: vier der Klaviertrios von Joseph Havdn, die nun einmal unleugbar ihrem historischen Stand nach noch zur Gattung der Klaviersonate mit Begleitinstrumenten gehören. Die Neueinspielung will darüber auch gar nicht hinwegtäuschen: im Mittelpunkt steht stets der Pianist Gerrit Zitterbart, der die geradezu konzertanten Ansprüche des Haydnschen Klaviersatzes in diesen Werken mit Bravour meistert. Der Geiger Ulrich Beetz hält sich gelegentlich im Dialog mit der Klavieroberstimme sogar ein wenig zu sehr zurück. Birgit Erichson nutzt die Möglichkeiten ihres Celloparts immerhin aus, um sich unaufdringlich, aber doch fühlbar in Dynamik, Artikulation und Wechsel der Oktavlage vom Klavierbaß zu emanzipieren.
Die CD enthält neben dem bekannteren G-Dur-Trio mit dem Rondo all′ ongarese auch die Trios Nr. 27, 29 und 31 der Hobokenschen Zahlung und macht mit Nachdruck auf ein Oeuvre von Rang aufmerksam: Diese späten Werke Haydns, die ja schließlich parallel zu den letzten großen Sintonien entstanden sind, zeigen die gleiche meisterliche Reife, fesseln durch formale Eigenwilligkeiten, durch improvisatorische Züge oder Mischformen aus Variation, Sonate und Rondo, und auch durch überraschend mediantenverliebte Harmonik und Tonartendisposition, wie man sie gemeinhin erst bei Beethoven und Schubert sucht.
Die Aufnahmen des Abegg-Trios bringen die überragende spirituelle Qualität von Haydns Musik, ihren Witz und ihr Temperament überzeugend zum Klingen. Alles Spieldosenhafte ist verbannt, durch eine freizügige Interpretation erscheint die Musik wundervoll beredt. Am weitesten weg vom Notentext wagt sich das Abegg-Trio im Mittelsatz des G-Dur-Trios, aber das mit musikhistorischem Geschmack. Weil Haydns Komposition dort ohnehin schon fast frühromantisch klingt, mit ihrer dunklen Sonorität den Ton von Beethovens Mondscheinsonate vorwegnimmt, so ist es wohl legitim, wenn das Cello einmal die Violinmelodie mitspielen oder ganz übernehmen darf.
Gerhard Dietel
Fono Forum –
Diese beiden Einspielungen (TACET 88 Dvorák Klaviertrios / TACET 89 Haydn Klaviertrios) begeistern. Sie erfüllen alle Erwartungen, die an das renommierte Abegg-Trio aufgrund seiner Aufnahmen von Mozart-, Beethoven- oder Debussy-Werken gestellt werden können. Das ist vollendetes kammermusikalisches, fabelhaft ausbalanciertes Spiel. Jeder der drei Interpreten reagiert mit größter Sensibilität auf alle Bewegungen der zwei anderen Partner. Das Besondere dieser beiden in sich wunderbar stimmigen, stilistisch sorgfältig voneinander abgehobenen Interpretationen ist jedoch ihr improvisatorischer Gestus, ist die „geplante“ Ursprünglichkeit und vermeintliche Spontaneität. Dabei geht das Abegg-Trio sehr diszipliniert zu Werke, findet zu einem absolut überzeugenden Verhältnis zwischen solistischer Virtuosität und stimmigem Ensemblespiel, läßt einen enormen Facettenreichtum in Ausdruck und Rhythmus aufleuchten – sorgfäl- tig wurden alle Metronomangaben berücksichtigt -, hebt die Brillanz des populären Rondos von Haydns Trio Nr. 39 genauso hervor wie die anrührende Gefühlstiefe von Dvoráks Adagio aus op. 21, das fernab jeglicher falschen Sentimentalität angelegt ist. Jan Reichow, der die interessanten Einführungstexte für beide Einspielungen schrieb, spricht in bezug auf Haydn von der „beredten Vollkommenheit“ dieser Musik. Nur selten gibt es so viel Übereinstimmung zwischen den verbalen Erläuterungen und der dann tatsächlich erklingenden Musik wie bei diesen beiden Interpretationen, die zudem auch aufnahmetechnisch optimal geraten sind.
Ingeborg Allihn