094 CD / Felix Mendelssohn Bartholdy: Octet op. 20 & Quartet op. 44,1
The Auryn Series Vol. VII
Felix Mendelssohn Bartholdy
Octet E flat major op. 20
Quartet D major op. 44 No. 1
Auryn Quartet
Minguet Quartet
EAN/barcode: 4009850009405

Beschreibung
„Es gibt Tonträger, die im Rezensenten unmittelbar Freude auslösen können. Mit der hier – auch als DVD erhältlichen – präsentierten Aufnahme Mendelssohn’scher Streicherkammermusik ist dem Label TACET dieses Kunststück gelungen. Die Interpretation des Oktetts klingt so ungemein zupackend, vital und lebensbejahend, daß man die Euphorie, die den 16-jährigen Mendelssohn im Schaffensprozeß getrieben haben muß, zu spüren glaubt. Hier erklingt Musik in ihrer optimistischsten Form, als Klang gewordener Ausdruck von Lebensfreude. Die glasklare Aufnahmequalität und das stabile, auch in orchestralen Passagen immer durchhörbare Klangbild tragen dabei nicht unwesentlich zu diesem Eindruck bei.“ (Klassik heute)
6 Bewertungen für 094 CD / Felix Mendelssohn Bartholdy: Octet op. 20 & Quartet op. 44,1
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Musik extra –
Das Auryn Quartett weiter auf Erfolgskurs: Mit Mendelssohns lichtdurchflutetem D-Dur-Quartett op. 44.1 ist den Musikern ein Meisterstück pulsierender, lebendig überschäumender Interpretation geglückt. Zusammen mit dem Kölner Minguet Quartett übertragen sie diese Spontaneität auch auf das Oktett. Eine brilliante Mischung aus spieltechnischer Disziplin und geistvollem Witz.
R.S.
Fono Forum –
Unidyllisch
Es gibt Zeitgenossen, die meinen, Felix Mendelssohn Bartholdy sei ein rundum idyllischer Komponist gewesen, lieb, harmlos, wie der nette Nachbar von nebenan. Auf dieser CD ist genau das nicht zu hören. Da geht es hoch her. Da wird nicht lange gefackelt. Von Verniedlichung keine Spur. Stattdessen hört man musikalische Eruptionen, wie man sie unter vier bzw. acht Streichern wohl kaum für möglich hielte.
Dank sei dem Auryn-Quartett, das das Streichquartett op. 44 Nr. l und, zusammen mit dem Minguet-Quartett, das Oktett op. 20 wahrhaft aufwühlend eingespielt hat. Teststelle: vierter Satz, Presto. Dass hier zwei Ensembles am Werke sind, merkt man nicht. Sie entfachen in diesem Fugato einen Sturm der Spiellust, der auch das Ungemütliche wie selbstverständlich mit einschließt. Deutlich wird das von der ersten Sekunde an, sobald die Celli losknurren, als hätte man sie zuvor drei Sätze lang im Zwinger gehalten. Dann gibt eine Stimme der nächsten das Kommando, und man stürzt in allgemeinen Taumel, Doch weit gefehlt, wer hier Orientierungslosigkeit vermutet. Außerdem nimmt man sich an den entscheidenden Stellen geschlossen zurück, ohne dabei an Spannung einzubüßen. Die sprudelnde Coda allein ist die Aufnahme wert.
Auch für das Quartett erweist sich das Auryn-Quartett als Jungbrunnen. Ideenreich, risikofreudig und mit beinahe ungezügeltem Elan wird hier Kammermusik gemacht, ohne bei solch rasanter Fahrt über die Feinheiten hinwegzusausen. Und welche Innigkeit im langsamen dritten Satz! Sie wirkt nie aufgesetzt, immer erspürt. Große Kantilenen paaren sich mit schweren begleitenden Pizzicati.
Christoph Vratz
Rheinische Post –
Oft habe ich mich gefragt, ob das Es-Dur-Oktett op. 20 von Felix Mendelssohn Bartholdy nicht streng genommen unters Betäubungsmittelgesetz fallen müsste. Wenn acht Streichinstrumente – also laut Gesetzestext „Pflanzenbestandteile In bearbeitetem oder unbearbeitetem Zustand“ – und deren Töne derart ungebremsten Zugang zum menschlichen Sinneszentrum erzwingen, dass dort Rauschzustände und unkontrollierte Glücksgefühle entstehen, dann müsste fast der Staatsanwalt eingreifen. Wie ich aus eigenem Konsum weiß, ist diese Partydroge (unter dem raffiniert unauffälligen Titel „Oktett“) häufig zur Belebung langweiliger Gesellschaften im Einsatz gewesen und hat Reaktionen wie Mitsummen, Euphorie, Wehmut und Ekstase ausgelöst.
Als guter Bürger möchte ich dem Staatsanwalt soufflieren, dass er vor allem die erregende, klatschmohnrotglühende Aufnahme des Werks mit dem Auryn- und Minguet-Quartett konfiszieren und die Verbreitung gerichtlich stoppen lässt. Zugleich muss er dafür sorgen, dass sich potenziell Süchtige nicht noch rasch mit diesem gefährlichen Auryn-Minguet-Mixpräparat in Diskotheken und Dealerstuben versorgen können.
Wolfram Goertz
Diapason –
Auf die Auryns mit Mendelssohn hatte man gewartet. Ihre bemerkenswerte Schubert-Gesamteinspielung, gefolgt von ebenso inspirierten Grieg- und Schumann-Aufnahmen, hatte bereits eine Begeisterung und Energie erkennen lassen, die man sich mit der funkelnden, feenhaft-eleganten Welt Mendelssohns aufs Schönste verbunden denken konnte. Das Ergebnis erfüllt die Erwartungen in vollem Maße.
Während Mendelssohns sprühendes Oktett oft darunter leidet, von zwei Quartetten gespielt zu werden, zeigt es sich hier in einer makellosen Homogenität, ohne dass diese Geschlossenheit seinen kammermusikalischen Charakter minderte. Der Klang der Streicher, die Vitalität der Phrasierung, die Inbrunst des Vortrags und die Tiefe der klanglichen Konturen erlauben es diesem Oktett, den Vergleich mit den Besten standzuhalten – angefangen mit der berühmten Archibudelli-Interpretation.
Auch das Quartett op. 44 Nr. 1 sprüht vor Leidenschaft, ist zugleich springend und träumerisch, zart wie Spitzenwerk, flammend wie Karminrot, mit jenem Hauch nervöser Spannung, den man bereits in manchen früheren Lesarten der Auryns hatte feststellen können.
Jerome Bastianelli
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französischer Originaltext:
On attendait les Auryn dans Mendelssohn. Leur remarquable intégrale Schubert, puis des Grieg et des Schumann également fort inspirés avaient montré un enthousiasme et une énergie que l′on imaginait s′acoquiner parfaitement avec le bouillonnement féerique et élégant de l′univers mendelssohnien. Le résultat est à la hauteur de nos espérances. Alors qu′il pâtit souvent d′être imerprété par deux quatuors, le pétillant Octuor du jeune Felix est ici d′une homogénéité impeccable, sans que cette cohésion n′altère son caractère chambriste. La saveur des cordes, la tonicité des phrasés, la ferveur du discours, la profondeur du relief sonore permettent ainsi à cet Octuor de soutenir la comparaison avec les meilleurs, à commencer par la célèbre lecture signée par l′Archibudelli. Le Quatuor op. 44 n° l est également fougueux à souhait, bondissant et rêveur, raffiné comme une dentelle, flamboyant comme le carmin, avec ce soupcon de nervosité que l′on avait pu décéler dans certaines des précédentes lectures des Auryn…“
Jerome Bastianelli
Klassik heute –
Es gibt Tonträger, die im Rezensenten unmittelbar Freude auslösen können. Mit der hier – auch als DVD erhältlichen – präsentierten Aufnahme Mendelssohn′scher Streicherkammermusik ist dem Label Tacet dieses Kunststück gelungen. Die Interpretation des Oktetts klingt so ungemein zupackend, vital und lebensbejahend, daß man die Euphorie, die den 16-jährigen Mendelssohn im Schaffensprozeß getrieben haben muß, zu spüren glaubt. Hier erklingt Musik in ihrer optimistischsten Form, als Klang gewordener Ausdruck von Lebensfreude. Die glasklare Aufnahmequalität und das stabile, auch in orchestralen Passagen immer durchhörbare Klangbild tragen dabei nicht unwesentlich zu diesem Eindruck bei.
Robert Spoula
Pizzicato –
…Der Komponist wäre denn auch über die vorliegende Interpretation des Oktetts entzückt gewesen: Beim Surround-Klang der DVD Audio sitzt der Hörer im Zentrum der acht Musiker, die rundum in Form von vier Streichtrios plaziert sind. Aber es ist nicht nur der Klang, der uns begestert, es ist vor allem das pulsierende Musizieren des Auryn und des Minguet Quartetts, das einen packt. Die überschäumende Melodik, die Farbenpracht, die Schwung und Federkraft der Musik sind verblüffend. Intensivstes musikalisches Feuer lodert in dieser Interpretation…
Rémy Franck