281 CD / György Kurtág: Complete Flute Music

György Kurtág

Complete Flute Music
Markus Brönnimann and friends

EAN/barcode: 4009850028109

Beschreibung

Schon der Wunsch, bereits zu Lebzeiten dessen sämtliche Werke für ein Instrument aufzunehmen, lässt die Bedeutung eines Komponisten erkennen. Trotz der Unsicherheit – vielleicht schreibt er ja noch was dazu? So war das damals auch bei TACET 129, nachdem Erika Haase (1935 – 2013) sich die Lebensaufgabe gestellt hatte, alle Stücke für Klavier eines anderen „Großen“ der zeitgenössischen ungarischen Musik, György Ligeti, einzuspielen. Nun also György Kurtág, ein Meister der Miniatur beinahe wie Anton Webern. Alle seine Werke für Flöte, initiiert und kongenial gespielt von Markus Brönnimann und seinen Freunden. Gleich der erste Ton soll, nein muss die ganze Welt enthalten. Das wissen viel von Kurtágs Schülern nur zu gut, die im Unterricht oft nicht über die ersten Takte hinauskamen. Weil ihm diese Konzentration, diese Eindampfung auf das Wesentliche gelingt, reichen Kurtág wenige Noten für ein vollständiges kleines Universum, in dem es an nichts fehlt. Davon zeugen 36 Tracks reichlich!

1 Bewertung für 281 CD / György Kurtág: Complete Flute Music

  1. Pizzicato

    –> Originalkritik

    Der 1926 geborene Ungare György Kurtag, ein freier Geist, ist keiner Schule und keiner Richtung zuzuordnen. Der Flötist Markus Brönnimann hat auf einem Tacet-Album alle Werke mit Flöte vereint.

    Das war sicherlich kein leichtes Unterfangen, verlangt doch Kurtags assoziative Musiksprache vom Solisten wie auch von denen, die ihn begleiten, höchste technische Präzision und musikalische Konzentration. Andererseits lässt der Komponist den Interpreten einen gewissen Freiraum, denn seine Musik soll immer offen sein für neue Gedanken und für Anpassung. Sammlungen bilden bei ihm nicht immer einen zusammenhängenden Zyklus; die Stücke können in verschiedenen Reihenfolgen gespielt werden. Andererseits enthalten die auf diesem Album vertretenen Stücke ein Labyrinth von Verbindungsfäden, weil sie entweder anderen Instrumenten zugeordnet werden können oder aus dem Korpus anderer Werke überarbeitet wurden. All das wird in dem sehr ausführlichen und hervorragend erklärenden Booklet-Text von Markus Brönnimann deutlich.

    Dass die Musik eine Fülle oft gegensätzlicher musikalischer Botschaften zum Ausdruck bringt, dass das, was technisch anmuten könnte, auch eine poetische Sprache spricht, äußert sich in Brönnimanns Spiel und dem seiner Freunde, mit denen er das Album eingespielt hat. Zustande kam so eine wirklich spannende Auseinandersetzung, gepaart mit einer Darbietung auf sehr hohem Niveau.

    Norbert Tischer

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