168 CD / Auryn’s Haydn: op. 33

The Auryn Series XVIII

Auryn’s Haydn: op. 33

Joseph Haydn
String Quartets Vol. 6 of 14
op. 33, no. 1-6
Auryn Quartet

EAN/barcode: 4009850016809

classicstoday.com – Reference Recording: This one

Audio Magazin Klangtipp CD-Tipp hr2 Kultur  Klassik heute zehn

Beschreibung

„Wir warten mit Freude auf die nächsten Veröffentlichungen, denn hier entsteht offensichtlich eine gar exzellente Gesamtaufnahme!“ (Pizzicato)

8 Bewertungen für 168 CD / Auryn’s Haydn: op. 33

  1. Preis der deutschen Schallplattenkritik

    Laudiatio zur Verleihung des Jahrespreises der deutschen Schallplattenkritik an den Haydn-Zyklus mit dem Auryn-Quartett

    Joseph Haydn gilt als Vater der Gattung. Seine bald 70 Streichquartette spielte das Auryn Quartett über einen Zeitraum von zwei Jahren zyklisch ein: zum ersten Mal nach dem quellenkritisch „bereinigten“ Text, mit Esprit, wacher Emotion und hochdifferenziertem Ensemble, innerhalb eines natürlichen Klangraumes: eine kleine Sensation. Für ein solches Unterfangen braucht es allerdings ein Label, das nicht nur technisch auf der Höhe der Zeit ist, sondern auch zum Risiko bereit. Schon mehrfach tat sich die Stuttgarter TACET Musikproduktion durch genau diese Mischung von Können und Wagemut hervor. Daher: ein Jahrespreis für das Auryn Quartet und ihren Produzenten/ Tonmeister Andreas Spreer für ihr epochales Haydnprojekt, dem schon jetzt ein prominenter Platz in den Annalen der Schallaufzeichnung sicher ist.
    (Für die Jury: Thomas Rübenacker)

  2. Ensemble

    Normalerweise ist es schwer, den zyklischen Aufnahmen zu folgen, die beständig eine Folge bringen. Aber die Haydn-Streichquartette des Auryn Quartetts sind es wert, sie alle zu hören und zu besprechen. Nun ist soeben die 6. Folge mit den sechs Quartetten op. 33 erschienen. Und es erstaunt immer noch mit wie viel Inbrunst, Verständnis und Faszination dieses seit 1981 in unveränderter Besetzung konzertierende Quartett spielt. Neu und ursprünglich klingen diese so bekannten Quartette in seiner Interpretation. Sensibel und voller Frische, mit dem nötigen Respekt und einer immensen Genauigkeit der Detailfülle agieren sie – und natürlich mit einer wunderbaren Austarierung zwischen Klangverschmelzung und Stimmakzentuierung. Wenn diese Gesamteinspielung vollständig ist, wird es eine Referenzaufnahme sein, einzelne Opera sind es schon.
    CD

  3. Classics Today

    Dies ist mit Abstand die beste Aufnahme der Op. 33 Quartette, die erhältlich ist. Ich kann unmöglich alle wunderbaren Dinge besprechen, die das Auryn Quartett in dieser Musik vollbringt, aber ein paar Beispiele sollten genügen. Nehmen wir die Eröffnung des „Vogels“ (Nr. 3). Haydn bezeichnet es als Allegro moderato, aber die meisten Quartette spielen es viel schneller. Ja, es klingt auf diese Weise „zwitschernder“, aber indem das Auryn Quartett Haydn beim Wort nimmt, enthüllt es eine Welt von bittersüßer Emotion in dieser Musik und erinnert uns daran, dass es letztlich nicht um Vögel, sondern um menschliche Gefühle geht. Zusätzlich hat die zweitaktige, wiederholte Noten-Einleitung ihre eigene motivische Bedeutung, und sich die Zeit zu nehmen, ihre charakteristische Portato-Artikulation zu etablieren, verleiht der Bewegung zusätzliche Persönlichkeit. Der Finalsatz zwitschert übrigens ungehindert, wie es sein sollte.

    Als nächstes sollten wir bedenken, dass dies die „Scherz“-Quartette sind. Die meisten Gruppen verstehen die Scherze nicht und gehen davon aus, dass die Musik „Hilfe“ braucht, um lustig zu sein. Es gibt eine gewisse Arroganz und einen Mangel an Geschmack in diesem Ansatz: Arroganz, weil niemand besser wusste, wie man in der Musik witzig ist als Haydn, und ein Mangel an Geschmack, weil die unvermeidlichen Verzerrungen und Übertreibungen, die wir oft in diesen Stücken hören, die Aufmerksamkeit tatsächlich von der Humor der Musik ablenken und den Fokus auf die Possen der Darsteller verlagern. Statt Witz bekommen wir vulgären Slapstick (den Haydn auch besser als jeder andere beherrscht – siehe das Largo der Sinfonie Nr. 93 – aber es geht darum, den Unterschied zu kennen).

    Ein großer Teil des musikalischen Humors hängt vom Timing ab, und das bedeutet, das richtige Tempo zu finden und notierte Rhythmen genau zu beachten. Nirgendwo ist dies wichtiger als im Finale des „Scherz“-Quartetts (Nr. 2), wo zum Beispiel das Casals Quartett in seiner jüngsten Ausgabe dieser Werke verlangsamte, beschleunigte, mit Dynamiken herumspielte und im Allgemeinen alles tat, um die beabsichtigte Wirkung zu ruinieren, die vollständig davon abhängt, im strengen Takt zu spielen und die Dynamiken konstant zu halten, damit jeder Satz wie der vorherige klingt. Das Auryn jedoch spielt es geradeheraus, und in diesem Fall bedeutet „geradeheraus“ lustig. Und in der tränenreichen Arie, die das Largo cantabile des G-Dur-Quartetts darstellt, übertreibt die erste Geige auf urkomische Weise, verwendet viel Vibrato (absolut notwendig), verzerrt aber wiederum keine Phrasen oder klingt manieriert – sie macht die Musik durch Klangfarbe lustig. Kurz gesagt, dies ist großartiges Quartettspiel, großartig aufgenommen. Unverzichtbar.
    David Hurwitz

  4. Österreichische Musikzeitschrift

    (…) Dies gilt auch für die ersten sechs, vom deutschen Auryn-Quartett auf klanglich superben TACET-CDs ausgeleuchteten Streichquartette. (…) Diese und weitere Haydn-Einspielungen des Auryn-Quartetts überzeugen, ja begeistern durch instrumentale Souveränität und Feinfühligkeit in der Reaktion auf die jeweiligen Satzcharaktere. Hier handelt es sich zweifellos um einen der wichtigsten Beiträge zum Haydn-Jahr (…)
    Peter Cossé

  5. Klassik heute

    Als „auf eine gantz neue besondere art“ komponiert bezeichnete Joseph Haydn selbst sein op. 33 in einem Brief, mit dem er 1781 bei potentiellen Abnehmern für seine sechs neuen Streichquartette warb. Erstmals nach zehn Jahren hatte er sich wieder dieser Gattung zugewendet und dabei alle Erfahrungen eingebracht, die er inzwischen in anderen musikalischen Gebieten gemacht hatte. Mozart war von den Quartetten so angetan, dass er seinerseits mit der Komposition von sechs Streichquartetten antwortete, die er Haydn widmete. Das Opus 33 gilt seither als die Wiege des klassischen Streichquartetts. Den Beinamen „Russische Quartette“ verdankt es der Widmung an den Großfürsten Paul von Russland. Gegenüber ihren Vorgängern zeichnen sich die Quartette durch größere Komplexität und ausgeprägtere motivische Arbeit aus, an der die vier Instrumente gleichberechtigt beteiligt sind. Inspiration und Kunstfertigkeit halten sich in wahrhaft klassischer Weise die Waage.

    Dass Haydn erstmals die Bezeichnung „Scherzo“ einführt, ist mehr eine äußerliche Neuerung, denn die Sätze stehen mehrheitlich dem Menuett noch sehr nahe. Wirklich „besonders“ sind die Überraschungsmomente, in denen der Komponist gekonnt mit der Erwartungshaltung der Zuhörer spielt – sei es in der Verschleierung der Tonart zu Beginn des h-Moll-Quartetts, in den verschmitzten Schlüssen der Quartette in Es-Dur und B-Dur, dem Beginn mit einer typischen Schlusswendung oder dem Siciliano-Finale des G-Dur-Quartetts. Die Reihe von originellen Effekten ließe sich beliebig fortsetzen.

    Alle diese Merkmale bringt das Auryn Quartett, das im Zuge seiner im Werden begriffenen Gesamteinspielung aller Haydn-Quartette nun bei diesem gewichtigen Zyklus angelangt ist, aufs Schönste zur Geltung. Es geht das op. 33 in typischer Auryn-Manier an: Sorgfältig die Besonderheit jedes einzelnen Satzes herausarbeitend, kraftvoll zupackend in Stücken wie dem „bosnischen“ Finale von Nr. 3 (dem „Vogelquartett“) oder dem auf Beethoven vorausweisenden echten Scherzo von Nr. 5, unverzärtelt in den langsamen Sätzen. Haydns geradezu theatralische Einfälle servieren die Geiger Matthias Lingenfelder und Jens Oppermann, der Bratscher Stewart Eaton und der Cellist Andreas Arndt äußerst beredt und mit viel Witz. Die entwaffnende Lebendigkeit des Spiels findet ihre Entsprechung in einer sehr direkten Aufnahme von solcher Natürlichkeit, dass man auch die Atemgeräusche der Spieler hört. Ein würdiger Auftakt für das Haydn-Jahr und ein markanter Baustein für die auf insgesamt 14 Alben angelegte Quartett-Gesamtausgabe von Tacet.
    Sixtus König

  6. Pizzicato

    (…) Das Auryn Quartett bringt die Vorzüge ein, die sein Spiel seit mehr als fünfundzwanzig Jahren prägen: ein reicher, flexibler und warmer Klang mit klarer Phrasierung und differenzierender Dynamik, der letztlich aber immer die Homogenität des ′Zusammensprechens′ zum Ziel hat. Die Agilität und das zupackende Spiel in den schnellen Sätzen begeistern dabei ebenso wie die Kantabilität der fein nuancierten langsamen Sätze.

    Die Aufnahmetechniker haben dieses lebendige Interpretieren sehr räumlich und mit angenehmer Brillanz ausgestattet. Wir warten mit Freude auf die nächsten Veröffentlichungen, denn hier entsteht offensichtlich eine gar exzellente Gesamtaufnahme!
    RéF

  7. Audiophile Audition

    Wenn diese Reihe abgeschlossen ist, wird sie mit den besten Haydn-Quartett-Reihen mithalten können.

    Haydn selbst befand sich in einem besonders erhöhten Bewusstseinszustand, als er begann, seine Streichquartette Op. 33 zu schreiben, und ging sogar so weit, in einem Brief an musikliebende Freunde zu behaupten, dass diese Quartette „auf eine völlig neue und besondere Weise komponiert“ seien. Es war zehn Jahre her, seit er das letzte Mal für dieses Medium geschrieben hatte (seine Op. 20), und er hatte seitdem viel gelernt, indem er eine Reihe wunderbarer Sinfonien und mehrere Opern produzierte.

    Es waren die letzteren, die in die Entstehung dieser Quartette einflossen. Zu sagen, dass sie auf einer Stufe mit den Fortschritten stehen, die Beethoven mit dem Sprung zu seinen letzten Quartetten machen sollte, ist keine Übertreibung; Haydns Werke sind ein radikaler Wandel gegenüber dem, was zuvor war, und enthalten einige meisterhafte Beispiele seiner Kunst, die er selbst in seinen späteren Quartetten kaum übertreffen würde. Die typischen Haydnschen Neckereien sind alle vorhanden, zusammen mit echten Scherzi und langsamen dritten Sätzen sowie betrunkenen verschobenen Rhythmen, die mit verstümmelten melodischen Wendungen gekoppelt sind und darauf abzielen, selbst den vorsichtigsten Zuhörer zu verwirren. Vor allem aber gibt es ein außergewöhnliches Gefühl für melodische Verfeinerung, das er zweifellos aus seinen Opernerfahrungen übernommen hat. Dies sind ganz einfach einige der eingängigsten und klanglich schönsten Quartette, die je geschrieben wurden, und keines ist weniger als ein Geniestreich und ein Geschenk an die Menschheit.

    Das Auryn Quartett hat diese Werke neu aufgenommen, Band sechs von vierzehn, und wenn sie fertig sind, werden sie zu den besten aufgenommenen Haydn-Quartett-Zyklen der Welt gehören. Der Klang ist resonant und schön geformt, die Instrumente atmen, und die Mitglieder des Quartetts navigieren durch Haydns zahllose Komplexitäten mit der ganzen Geschicklichkeit eines Schwertkämpfers gegen eine angebundene Puppe – vollständige Meisterschaft. Ich habe diese Veröffentlichung sehr genossen und freue mich darauf, mehr zu hören. Wenn Sie einen Einstiegspunkt in die Haydn-Quartette suchen, brauchen Sie nicht weiterzusuchen.

    Steven Ritter

  8. KulturSPIEGEL

    Gipfelsturm in Harmonie
    Nach einem Vierteljahrhundert miteinander wagt sich das Auryn Quartett an – Joseph Haydn.

    Was ist der Olymp? Ein eisiger Gipfel für Götter, erhaben und unzugänglich? Das Auryn Quartett müsste mit derlei Regionen künstlerisch vertraut sein. Beethoven, Mendelssohn, Schumann, aber auch Schönberg und heutige Zeitgenossen gehören für die vier Herren, die seit 1981 miteinander konzertieren, zum Repertoire. Doch da, wo sie nun hinwollen, dräuen weder Schluchten der Dissonanz noch Akkordlawinen: Ihr Olymp sind die zutiefst humanen Quartette Joseph Haydns. Zugegeben, stolze 68 Stück, aber in ihnen wurde die Gattung erst richtig begründet. Noch der Komponist Ferdinand Hiller las um 1877 täglich ein Haydn-Quartett als „reizenden Morgensegen“. Nur logisch also, wenn das Ensemble nun zum Ursprung zurückkehrt: In 14 Raten, meist im Monatstakt, sollen bis Anfang 2010 alle Stücke des vor 200 Jahren gestorbenen Patriarchen der Klassik erscheinen. Schon die ersten zwei Boxen verweisen mit ihrer Lebendigkeit auch respektable Konkurrenz, etwa das ungarische Kodály Quartett, auf die Plätze – Götterspeise und Heidenspaß in einem, sozusagen.
    JOHANNES SALTZWEDEL

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