170 CD / Auryn’s Haydn: op. 71
Beschreibung
„Die Brillanz des Klangs und die Kraft des musikalischen Flusses machen den Reiz dieser Interpretationen aus, die der phänomenalen ‚Redekunst‘ Haydns auf packende Weise nachspüren. Nimmt man dazu noch die Exzellenz des Quartettspiels, das Klangempfinden und die Balance, dann kann man sich nur beglückt diesem Haydn-Erlebnis hingeben und feststellen, dass man so was nicht alle Tage geboten bekommt.“ (Pizzicato)
5 Bewertungen für 170 CD / Auryn’s Haydn: op. 71
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Preis der deutschen Schallplattenkritik –
Laudiatio zur Verleihung des Jahrespreises der deutschen Schallplattenkritik an den Haydn-Zyklus mit dem Auryn-Quartett
Joseph Haydn gilt als Vater der Gattung. Seine bald 70 Streichquartette spielte das Auryn Quartett über einen Zeitraum von zwei Jahren zyklisch ein: zum ersten Mal nach dem quellenkritisch „bereinigten“ Text, mit Esprit, wacher Emotion und hochdifferenziertem Ensemble, innerhalb eines natürlichen Klangraumes: eine kleine Sensation. Für ein solches Unterfangen braucht es allerdings ein Label, das nicht nur technisch auf der Höhe der Zeit ist, sondern auch zum Risiko bereit. Schon mehrfach tat sich die Stuttgarter TACET Musikproduktion durch genau diese Mischung von Können und Wagemut hervor. Daher: ein Jahrespreis für das Auryn Quartet und ihren Produzenten/ Tonmeister Andreas Spreer für ihr epochales Haydnprojekt, dem schon jetzt ein prominenter Platz in den Annalen der Schallaufzeichnung sicher ist.
(Für die Jury: Thomas Rübenacker)
The Stereo Times –
Weniges von dem, was ich in den letzten Wochen gehört habe, kommt an das Vergnügen heran, das diese Aufführungen bereiten. Die Präzision und Seele der Auryn – Ansätze, Intonation, interpretative Tiefe und Kohärenz – erwachen in den fähigen Händen des Tonmeisters Spreer zum Leben. Die Texturen der Streicher sind so gut, wie es nur geht. Man ist mitten in der Musik.
Pizzicato –
Seine Quartette op. 71 schrieb Haydn im Jahre 1793. Mit ihren subjektiv-expressiven Zügen gehören sie zu den Werken höchster Meisterschaft, zeigen uns aber auch einen sehr effektbewussten Komponisten, der hier wie in seinen Symphonien, das Prinzip der Einleitung benutzt, um sofort und unmittelbar die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf die Musik zu lenken. Das Auryn Quartett bedient sich dieser Aufwachsignale großzügig, so wie es auch gerne einen symphonischen Klang anstrebt, denn Haydn dachte in diesen Quartetten schon etwas größer als in den vorhergehenden, er dachte in orchestralen Formen.
Die Brillanz des Klangs und die Kraft des musikalischen Flusses machen den Reiz dieser Interpretationen aus, die der phänomenalen ‚Redekunst‘ Haydns auf packende Weise nachspüren. Nimmt man dazu noch die Exzellenz des Quartettspiels, das Klangempfinden und die Balance, dann kann man sich nur beglückt diesem Haydn-Erlebnis hingeben und feststellen, dass man so was nicht alle Tage geboten bekommt.
RéF
Audiophile Audition –
Laurence Vittes kam zu denselben Schlussfolgerungen, zu denen auch ich gelangt bin, als ich die „Begleit-CD“ zu diesem Set rezensierte, die hier zu finden ist. Die Sätze Op. 71 und 74 wurden 1793 zu einer Zeit komponiert und erschienen zunächst als zwei separate Sätze im Abstand von einem Jahr. Als integrales Ganzes könnten sie jedoch kaum enger miteinander verwandt sein; nur eine Vereinbarung mit ihrem Widmungsträger, Graf Anton Georg Apponyi, wonach der Komponist ihm die exklusive Nutzung der Quartette für ein Jahr gewährte, verhinderte, dass die sechs Stücke als solche veröffentlicht wurden. Wenn wir also diese beiden Opusnummern hören, sollten wir beide gleichzeitig hören, um die exklusiven Gedanken des Komponisten in dieser Musik zu erfassen.
Ich habe diese Aufnahmen des sehr etablierten Auryn Quartetts in diesen und anderen Seiten seit meiner ersten Begegnung mit ihnen gelobt. Tacet ist in ein Projekt mit dem Auryn Quartett eingebunden, das eine Reihe von Aufnahmen umfasst, die eine Vielzahl von Komponisten abdecken, und dies ist der zwanzigste Band, Nummer 11 der 14 Haydn gewidmeten. Wenn es abgeschlossen ist, wird es zweifellos eine der feinsten vollständigen Aufnahmen der Haydn-Quartette sein, die wir haben, und leicht die beste Klangqualität. Der Master-Toningenieur und Tacet-Gründer Andreas Spreer trifft kluge Entscheidungen darüber, welche Mikrofone zu verwenden sind und welche Platzierung eingesetzt werden soll, und ist immer bereit, sogar in die Vergangenheit zu schauen, wenn für eine bestimmte Session und einen bestimmten Ort bessere Ausrüstung verfügbar ist.
Diese CD demonstriert die absolute Kontrolle und das Verständnis des Auryn Quartetts für den Haydn-Idiom – energisch, aber auch luxuriös in der Lage, die langsamen, intimen Momente zu meistern, die der Komponist im Überfluss liefert. Wenn Ihre Sammlung die Haydn-Quartette in irgendeiner Anzahl vermissen lässt, dann ist dies das Set, das Sie haben sollten.
Steven Ritter
Österreichische Musikzeitschrift –
(…) Dies gilt auch für die ersten sechs, vom deutschen Auryn-Quartett auf klanglich superben TACET-CDs ausgeleuchteten Streichquartette. (…) Diese und weitere Haydn-Einspielungen des Auryn-Quartetts überzeugen, ja begeistern durch instrumentale Souveränität und Feinfühligkeit in der Reaktion auf die jeweiligen Satzcharaktere. Hier handelt es sich zweifellos um einen der wichtigsten Beiträge zum Haydn-Jahr (…)
Peter Cossé