094 DVD-A / Felix Mendelssohn Bartholdy: Octet op. 20 & Quartet op. 44,1

The Auryn Series Vol. VII

Felix Mendelssohn Bartholdy

Octet E flat major op. 20
Quartet D major op. 44 No. 1
Auryn Quartet
Minguet Quartet
TACET Real Surround Sound

EAN/barcode: 4009850009436

Beschreibung

„(…)Der Komponist wäre denn auch über die vorliegende Interpretation des Oktetts entzückt gewesen: Beim Surround-Klang der DVD Audio sitzt der Hörer im Zentrum der acht Musiker, die rundum in Form von vier Streichtrios plaziert sind. Aber es ist nicht nur der Klang, der uns begeistert, es ist vor allem das pulsierende Musizieren des Auryn und des Minguet Quartetts, das einen packt. Die überschäumende Melodik, die Farbenpracht, die Schwung und Federkraft der Musik sind verblüffend. Intensivstes musikalisches Feuer lodert in dieser Interpretation…“ (pizzicato)
„(…) Dies war fast mein ganzes Leben mein persönliches Lieblingswerk von Mendelssohn-Bartholdy. Meine Lieblingseinspielung war eine alte Mono-Aufnahme von Toscanini in einem erweiterten Arrangement, aber die hervorragende Interpretationskunst und der Vor-Ort-Realismus dieses Mehrkanal-Produkts könnte die alte Aufnahme leicht ersetzen. Das Quartett ist außerdem vorzüglich, mit anmutigen Melodien und perfekt proportioniert.“ (Audiophile Audition)

3 Bewertungen für 094 DVD-A / Felix Mendelssohn Bartholdy: Octet op. 20 & Quartet op. 44,1

  1. Audiophile Audition

    Die räumliche Anordnung auf dieser Tacet-Aufnahme ist noch ungewöhnlicher als bei den Mozart-Flötenquartetten. Produzent Andreas Spreer berichtet, dass er immer das Gefühl hatte, Stereoaufnahmen von Streichoktetten das Gefühl vermissen ließen, das ein Musiker im Oktett hat – nämlich Teil eines großen Orchesters zu sein. Indem er die Instrumente im Kreis anordnete – im Grunde mit einem Streichquartett auf der einen Hälfte des Kreises und dem anderen auf der anderen Hälfte – befindet sich der Zuhörer mitten im Oktett und erlebt einen viel offeneren Klang. Er vergleicht diese Position mit der des Mendelssohnschen Familienkater, der sich in die Mitte setzte, wenn die Familie im Kreis stand, um diese brillante Komposition des 16-jährigen Jungen zu spielen.
    Wenn der Zuhörer den Kopf im Kreis dreht, hat er an jedem Kompasspunkt ein Streichertrio direkt vor sich – die Geigen wechseln sich mit den tieferen Instrumenten, der Bratsche und dem Cello, ab. Für das Streichquartett sind die Musiker nicht mehr einzeln einem Lautsprecher zugeordnet, sondern über die Front in normaler Position verteilt. Dieses Werk von Mendelssohn ist seit jeher mein persönlicher Favorit. Meine Lieblingsaufnahme war bisher eine alte Mono-Version von Toscanini in einer erweiterten Besetzung, doch das hervorragende Spiel und der realistische „im Raum“-Klang dieser Mehrkanal-Aufnahme könnten diesen alten Klassiker in meiner Wertschätzung leicht ersetzen. Auch das Quartett ist exquisit, voller wunderschöner Melodien und perfekter Proportionen.
    John Sunier

  2. HiFi Forum

    Klang mit neuen Perspektiven
    Das Klassik-Label Tacet endeckt via Audio-DVD neue Klangperspektiven für Zuhörer und Musikproduzenten. In einer Sondervorführung zeigte Tonmeister und Label-Chef Andreas Spreer der Fono Forum-Redaktion, welche kreativen Möglichkeiten die Mehrkanal-Technik bietet.
    Manch einer wird sagen: Wurde auch Zeit, dass sich seriöse Musikproduzenten mit der ästhetischen Neuordnung für Mehrkanalaufnahmen auseinandersetzen! Die meist berechtigte Skespsis bezüglich der oft als überflüssig oder sogar unsinnig empfundenen Rundum-Klänge ist unter audiophilen Musikfans weit verbreitet. MDG-Produzent Werner Dabringhaus erklärt beispielsweise herkömmliche 5.1-Lautsprecher-Setups mit Center-Lautsprecher und Subwoofer als untauglich und arbeitet mit dem von ihm eingeführten 2+2+2-System an einer dreidimensionalen akustischen Raumerfassung. Toningenieur und Tacet-Chef Andreas Spreer sieht das anders und hatte auf der diesjährigen Highend neue Mehrkanal-DVDs im Gepäck, die die Vorbehalte gegenüber dem Standard-Surround-Set entkräften sollten. In einer Sondervorführung für Fono Forum konnten wir uns von den Klangauffassungen des Klassik-Produzenten überzeugen.
    „Wir arbeiten ganz nah an der Partitur und verteilen das Orchester und die Solisten sehr behutsam um den Zuhörer herum. So enstehen neue Perspektiven und sicher auch eine neue Klangästhetik“, erklärt Spreer. Was im Theater schon gang und gäbe ist, dass nämlich die Bühne auf den Publikumsraum erweitert wird, fasziniert auch Stuttgarter Tonmeister. „Wir brauchen jetzt so genannte Klangregisseure, die mit solchen Herausforderungen künstlerisch umgehen. Mehrkanal kommt ohnehin. Wenn wir jetzt keine Wege entwickeln, diese Technik sinnvoll zu nutzen, überlassen wir das Feld voll und ganz den Effekthaschern. Das wäre doch schade.“ Was und wer damit gemeint ist, soll jeder selbst entscheiden. Notwendig sei daher eine neue Studio-Profession. Laut Spreer soll der „Klangregisseur“ wie sein Pendant im Theater seine persönliche, moderne Auffassung durchaus interpretatorisch einbringen. „Nur wenn die Partitur es zulässt und der Regisseur das künstlerische Feingefühl aufbringt, eine interessante akustische Perspektive zu erarbeiten, machen Mehrkanalaufnahmen Sinn“, fügt Spreer hinzu, „für ein Kammermusik-Stück sieht das natürlich ganz anders aus als für eine Sinfonie oder ein Solowerk.“
    Was er damit meint, demonstrierte er anhand neuerer Tacet-Produktionen. Recht zurückhaltend noch bei den Bach-Motetten, wo man zwischen den beiden Chören sitzt, also dort, wo Dirigent Matthias Jung während der Aufnahme stand. Sehr phantasievoll und zum Teil aus der Struktur der Komposition begründet bei Mendelssohns und Schuberts Kammermusik, wo man sich, wie weiland in Zeiten der experimentellen Quadrophonie, mitten im Kreis der Ausführenden befindet. Gänzlich irrealistisch dann bei Schuberts Impromptus , die vorwiegend von hinten ertönen. Dazu die Anweisung: „Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit dem Auto und hören diese Musik im Rücken.“ Unvertretbarer Eingriff oder Perspektivenspiel? „Das mag der Zuhörer selbst entscheiden. Unsere Aufgabe ist es, mit neuen Technologien, die vielen Konsumenten bereits zur Verfügung stehen, auch neue Hörräume zu kreieren. Wir sind erst am Anfang.
    Udo Pipper

  3. Répertoire

    Es ist interessant, gleich im Anschluss ein weiteres Quintett beim Label Tacet zu betrachten: Schuberts D. 956. Hier geht es – wie bereits zuvor vertreten – darum, die DVD-Audio im Mehrkanalformat zu einem echten Vehikel für neue Klangerfahrungen zu machen. Während man bei der MDG-DVD nicht so recht weiß, wo man sich eigentlich befindet und wie die Instrumente platziert sind, gibt es hier keinerlei Zweifel: wie schon bei der Schubert-„Forelle“-DVD sitzt der Hörer mitten auf der Bühne zwischen den Musikern, und die hinteren Kanäle werden voll einbezogen. Und obwohl der Eindruck dadurch weitaus intensiver ist, stellt sich bei der Tacet-DVD keinerlei Gefühl der Beklemmung ein, da die Luft hier wesentlich freier zirkuliert als bei MDG. Man mag es hassen – doch die Erfahrung ist umso faszinierender, als das Auryn Quartett uns eine hervorragende Version dieses Meisterwerks schenkt. Achtung: Die Höhen sind unerbittlich gegenüber aggressiver Elektronik.

    Noch berauschender ist das Vergnügen beim Mendelssohn-Oktett, wo sich das Minguet Quartett zum Auryn Quartett gesellt (das ergänzend noch das Quartett op. 44 spielt). Die Disposition, auf dem beigefügten Schema dargestellt, zeigt besser als jede Erklärung, wie entschieden Tacet die Mehrkanal-Technologie ergreift, um bislang unbekannte, aber musikalisch logische Klangräume zu schaffen. Das Ergebnis ist eine seltene und erstaunliche „physische“ Erfahrung von Musik.
    Christophe Huss

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    französischer Originaltext:

    II est intéressant de passer tout de suite après un quintette vu par le labet Tacct: le D. 956 de Schubert. Là le parti pris, déjà défendu précédemment, est de faire du DVD-Audio multicanal un véritable véhicule pour des expérience sonores nouvelles. Si dans le DVD de MDG, on ne sait pas vraiment où l′on se situe et comment sont placés les instruments, ici pas de doute: à nouveau (cf. le DVD de ′La Truite′ de Schubert) l′auditeur est placé sur scène au milieu des instrumentistes et les canaux arrière sont sollicités à part entière. Mais, alors que l′impression est beaucoup plus forte, le DVD Tacet n′entraîne aucune sensation d′étouffement, car l′air circule davantage que chez MDG. On peut détester, mais l′expérience est d′autant plus fascinante que le Quatuor Auryn nous donne une excellente version de ce chef-d′oeuvre. Attention : les aigus sont impitoyables pour les électroniques agressives. Le plaisir est encore plus enivrant dans le cas de l′Octuor de Mendelssohn, où le Quatuor Minguet se joint au Quatour Auryn (qui interprète en complément le Quatuor op. 44). La disposition, illustrée sur le schéma ci-contre, montre mieux que n′importe quel discours à quel point Tacet prend la technologie multicanal à bras-le-corps pour créer des environnements sonores inédits, mais musicalement logiques. II en résulte une experience ′physique′ de la musique rare et étonnante.
    Christophe Huss

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