110 Blu-ray / Franz Schubert: String Quintet C major D 956
Beschreibung
Das für seine weitsichtige und anspruchsvolle Repertoirepotitik bekannte Label TACET sucht mit dem neuen Medium auch nach neuen Möglichkeiten, den Hörraum für das musikalische Erlebnis zu nutzen. Andreas Spreer, Chef des Labels. Und Tonmeister dieser Aufnahme, lässt den Hörer mitten zwischen den Musikern Platz nehmen: gegenüber der Viola, mit den Violinen vorne links und rechts und den beiden Celli hinter den Schultern. Sicherlich ist diese Anordnung ungewöhnlich und daher auch gewöhnungsbedürftig. Doch welche Plastizität Schuberts wunderbares – und wunderbar gespieltes – Streichquintett auf diese Weise erlangt! Die Themen stehen auch dank der meisterhaften Interpretation quasi greifbar im Raum. Die Struktur des Werkes wird intuitiv deutlich, und das Attribut ‚durchhörbar‘ müsste nach dieser Einspielung eigentlich neu definiert werden.“ (Kulturspiegel)
„(…) Haben Sie sich jemals gefragt, wie es wäre, in so einem Kammermusikensemble zu spielen? Nun dürfen Sie Ihr Instrument aussuchen und sich neben den entsprechenden Lautsprecher setzen. Sie kriegen dann einen ganz guten Eindruck!“ (Audiophile Audition)
1 Bewertung für 110 Blu-ray / Franz Schubert: String Quintet C major D 956
Du mußt angemeldet sein, um eine Bewertung abgeben zu können.
Pizzicato –
–> zur Original-Rezension
Nachdem das Auryn Quartett alle Schubert Quartette für cpo aufgenommen hatte, entstand 2001 eine Aufnahme des Quintetts D 956 bei Tacet. Diese wird vom audiophilen Label jetzt auf Blu-ray vorgelegt. Bei der ‘Real Surround’- Aufnahme sitzt der Zuhörer mitten im Quintett. Und was das heißt, erlebt man gleich in den ersten Takten des einleitenden Allegro ma non troppo: Mit bedrohlicher Gewalt bricht die Musik über einen herein, wenn Schubert die Faust ballt und dazu eine liebliche Melodie zu formulieren versucht. Diesen und die folgenden Kontraste machen die Auryns und Poltéra quasi physisch erlebbar. Schubert kranke Welt wird nicht mystisch verbrämt, wie man das schon gehört hat, sondern klingt hier brutal realistisch und irdisch. Das Klagen im von Pizzicati stigmatisierten Adagio und der hoch erregte Mittelteil dieses Satzes sind genau so packend.
Kaum begreifbar dann die Vitalität des Scherzos, dessen Trio in tiefster und beklemmendste Trauer versinkt. Auch hier schärft das Quintett die Gegensätze, genau wie im Finalsatz heitere Volkstümlichkeit mit innerer Unruhe, Angst und gemischt werden. Ein rätselhaftes Stück voller Brüche, in der hier vorliegenden Interpretation gewiss nichts für psychisch Labile.