118 CD / French String Quartets

The Auryn Series Vol. IX

French String Quartets

Claude Debussy
Gabriel Fauré
Maurice Ravel
Auryn Quartet

EAN/barcode: 4009850011804

Beschreibung

„Zum Nebenhören viel zu schade: Das ist Streichquartettkunst auf allerhöchstem Niveau. Klangsinnlicher und differenzierter ausgespielt hat man diese französischen Preziosen noch nicht gehört.“ (Stuttgarter Zeitung) „Das Auryn-Quartett spielt diese Werke so souverän und scheinbar mühelos, dass sie stellenweise richtig lässig erklingen. Denken Sie jedoch nicht, die Künstler würden sich süffisant geben. Vielmehr zeigen die Einspielungen eine Art adelige Eleganz, die besonders gut zu diesen Werken passt. (…) Ein erneuter Gewinner von diesem kleinem aber so gut wie ausnahmslos feinen Label.“ (classics today)

9 Bewertungen für 118 CD / French String Quartets

  1. ResMusica.com

    Die Juwelen des französischen Quartetts
    Dies ist die erste Aufnahme französischer Musik, die das deutsche Auryn Quartett vorlegt, das seinen Namen von dem Amulett entlehnt hat, dem die Kraft zugeschrieben wird, seinen Trägern Intuition zu verleihen! Seit 1981 aktiv und seit 1990 beim Label Tacet unter Vertrag, hatte sich das Quartett bislang fast ausschließlich dem deutschen Repertoire gewidmet: Haydn, Beethoven, Schubert, Schumann und Mendelssohn. Mit seinem neuen Album, das die drei französischen Meister des frühen 20. Jahrhunderts—Debussy, Ravel und Fauré—vereint, bekräftigt das Auryn Quartett den Eklektizismus seines Geschmacks und seine Fähigkeit, sehr unterschiedliche Welten mit bemerkenswerter Sensibilität und stilistischer Meisterschaft zu erschließen.

    (…) 1893 geschrieben, wurde Debussys Quartett von dem Quatuor Isaÿe bei der Société Nationale de Musique uraufgeführt. Auch wenn es dem Modell in vier Sätzen folgt, das er auf einem einzigen generativen Motiv aufbaut, erneuert Debussy das Genre radikal, indem er dem Klang und der Textur einen Eigenwert zuschreibt, unabhängig von jeder thematischen Funktion. Mit präziser Linienführung und schöner rhythmischer Geschmeidigkeit lassen die Mitglieder des Auryn Quartetts die Textur lebendig werden und heben ihre Farben hervor mit jugendlichem Schwung und einem leuchtenden Klang, der den ganzen ersten Satz durchstrahlt. Nach einem Scherzo von phantastischem Charakter verleihen sie dem Klang Sinnlichkeit und Wärme im Andantino, Flexibilität und flammende Leidenschaft im letzten Satz, den Debussy mit ‚sehr bewegt und mit Leidenschaft‘ bezeichnet. Es ist gewiss diese gemeinsame Leidenschaft und eine Sensibilität ganz nah an der Oberfläche, die uns das Auryn Quartett in dieser sehr schönen Aufnahme vermittelt, deren Klangqualität ebenfalls zu rühmen ist.
    Michèle Tosi

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    französischer Originaltext:

    Les joyaux du quatuor français
    C′est le premier enregistrement de musique française que réalise le quatuor allemand Auryn, qui emprunte son nom à l′amulette ayant le pouvoir de donner de l′intuition à ceux qui la portent ! A l′œuvre depuis 1981 et en contrat avec le label Tacet depuis 1990, le quatuor s′était jusque-là consacré presque exclusivement au répertoire allemand : Haydn, Beethoven, Schubert, Schumann et Mendelssohn. Avec son nouvel album réunissant les trois maîtres français du début du XXe siècle – Debussy, Ravel et Fauré – le Quatuor Auryn affirme l′éclectisme de ses goûts et sa capacité à appréhender des univers très différents avec une sensibilité et une maîtrise stylistique remarquables.
    (…) Ecrit en 1893, le quatuor de Debussy est crée à la Société Nationale de Musique par le Quatuor Isaÿe. S′il se conforme au modèle en quatre mouvements qu′il construit sur un même motif générateur, Debussy renouvelle radicalement le genre en accordant au timbre et à la texture une valeur en soi dissociée de tout enjeu thématique. Avec une précision du trait et une belle cambrure rythmique, les membres du Quatuor Auryn donne vie à la texture et exalte ses couleurs avec un élan juvénile et une sonorité lumineuse qui irradie tout le premier mouvement. Après un scherzo aux allures fantasques, il donne à la sonorité sensualité et chaleur dans l′Andantino, flexibilité et ardeur flamboyante dans le dernier mouvement que Debussy note “ très mouvementé et avec passion „. C′est certainement cette passion commune et une sensibilité à fleur de peau que nous communique le Quatuor Auryn dans ce très bel enregistrement dont il faut saluer par ailleurs la qualité de prise de son.
    Michèle Tosi

  2. Pforzheimer Zeitung

    In ihrer Einspielungsreihe bei TACET hat sich das Auryn-Quartett nun mit Musik aus Frankreich auseinandergesetzt. Dabei kombinieren sie die Quartette von Claude Debussy und Maurice Ravel mit dem relativ unbekannten von Gabriel Fauré (TACET 118). Auch hier überzeugt das Quartett nicht nur durch seine hohe Spielkultur, sondern zudem durch seinen Sinn für Proportionen und Transparenz. Weich und zugleich mit genau nachgezeichneten Linien hat die Aufnahmetechnik das hochkarätige Quartettspiel eingefangen, die sich auch bei den drei französischen Quartetten nicht dazu verleiten lässt, Klangfarben allzu unbedacht zu mischen. Das Schwelgerische bleibt immer in Balance zum steuernden Intellekt.
    tw

  3. Stuttgarter Zeitung

    Zum Nebenhören viel zu schade: Das ist Streichquartettkunst auf allerhöchstem Niveau. Klangsinnlicher und differenzierter ausgespielt hat man diese französischen Preziosen noch nicht gehört.
    Frank Armbruster

  4. Pizzicato

    Bei TACET ist die 9. Folge der Auryn-Einspielungen erhältlich: das Auryn Quartet spielt die Quartette von Maurice Ravel, Gabriel Fauré und Claude Debussy. Die Disposition der Musiker rund um den Hörer hat eine sehr eigenartige Wirkung, weil die Musik den Körper bedrängt, ihn fesselt; man sitzt im Zentrum des Musikgeschehens und wird von allen Seiten angegriffen. Die Vibration spürt man physisch, denn sie breitet sich physisch im Körper aus. Aber damit nicht genug: die Ohren baden auch in einem Meer märchenhafter Farben von sublimster Kultur. Das Auryn Quartet spielt mit überlegener sinnlicher Feinfühligkeit und entwirft Klangbilder von manchmal schmerzlicher Schönheit. Gerade in Debussys Werk können wir die opalisierenden Klangimpressionen durch den Surround-Klang noch viel schwelgerischer genießen. Die Musik, so wie sie die Auryn-Interpreten sehen, ist nicht rein von Morbidität. Gemeinsam ist den drei Interpretationen in den schnellen Sätzen auch das Drängen, jenes Visionäre, das den alten und kranken Fauré ebenso kennzeichnete wie den jungen Debussy oder den dem Fluss der Melodik verhafteten Ravel. Da gerade Debussy am Schluss des Programms steht, stellen die ungemein positiv klingenden Schlusstakte die Überwindung des Unerklärlichen mit Dezidiertheit fest. Der Musikkosmos hat uns entlassen. Wir haben wieder festen Boden unter den Füssen. Danke, liebe Auryns, für diese Intensität!

  5. Klassik heute

    Einer absolut professionellen Produktion begegnet der Musikhörer in der CD ‚French String Quartets’, die das Auryn-Quartett vorlegt. Verantwortlich zeichnet das Stuttgarter Label TACET. Vereint werden auf der Platte die Klassiker der französischen Streichquartett-Literatur: Jene Kompositionen der Gattung von Claude Debussy (Quatuor g-moll op.10), Maurice Ravel (Quatuor pour instrument à cordes) und Gabriel Fauré (Quatuor à cordes E-Moll op.121). Von ihrer Länge her ungefähr gleichgewichtig, setzten die Kompositionen unterschiedliche Schwerpunkte: Virtuosität (Ravel), Intimität (Fauré) und Kontrastreichtum (Debussy). Alle bündeln sie kammermusikalisch das Gedankengut ihrer Zeit. Das Auryn-Quartett ist perfekt ausgerichtet. Volltönend befiehlt die Viola die Interpretations-Richtung im ‚Très lent’ des Ravel-Quartetts. Weltentrückt schichten sich die Terzen. Schmelzend krönt der Diskantklang von Primarius Matthias Lingenfelder das Tongebäude. Übrigens hören wir eine zarte Abmischung des Tonmeisters Spreer, der sein Handwerk gelernt hat. Schroff die Saiten anreißend, wandelt Andreas Arndt am Cello einsamen Abgründen entgegen. Hier wird Ravel gelebt. Nicht bloße Zurschaustellung von Virtuosität kennzeichnet das Finale ‚Vif et agité’. Wetterleuchtende Signale vernimmt der Lauschende, ungestümes Anrennen gegen die schäumende Flut. Das dreisätzige Fauré-Quartett E-Moll op.121 wartet mit einer auf den ersten Blick unspektakulären Aufmachung auf. Der Grund ist erklärbar: Das Werk atmet bereits die antizipierte Todesahnung seines Meisters, der die drei Sätze noch nicht einmal zwei Monate vor seinem Tod beenden kann. Die Uraufführung am 12. Juni 1925 in Paris darf Fauré nicht mehr erleben. Der ‚Andante’-Mittelsatz ist ein in Beethovenscher Tradition geschriebenes Memento Mori, ein plakatives Epitaph von 9:17 Minuten Dauer. Schier unendlich spinnt sich die Melodie fort, wandert durch die Register, welche sie allesamt erblühen, aber auch verlöschen lassen. Das ist großartige Kammermusik!
    Mit auf der CD ist noch Debussys–g-Moll-Opus 10. Hier wird spannend, intensiv, weise, witzig, gnadenlos konsequent und selbstverständlich absolut intonationsrein musiziert. Das Auryn-Quartett erlebt den Zenit seiner Karriere – unbedingt empfehlenswert!
    Manuel Stangorra

  6. Stereoplay

    Die zwei französischen Streichquartette schlechthin ergänzen die Auryns mit dem seltener zu hörenden, 1923/24 entstandenen Spätwerk des fast 80-jährigen Fauré, dem jüngsten und gewissermaßen doch ′ältesten′ der drei Werke. Konventioneller als Debussy und Ravel, rieselt doch keineswegs der Kalk aus Faurés Tonsatz, wohl aber verströmt diese Musik den herbstlichen Charme einer ganz eigenen Suche nach der verlorenen Zeit. Balance der Form wahrt solche Melancholie vor Wehleidigkeit, und das Auryn Quartet trifft mit Dynamik, Kraft und sorgsamer Mittelstimmenarbeit kongenial den Tonfall zwischen Objektivierung und persönlicher Empfindung. Auch ihr Dehussy ist kein pseudo-impressionistisches Geflimmer, sondern atmet satte Konturen und souveräne Präzision (einzig der agogische Elan des Kopfthemas gerät bei seiner Wiederholung in eine etwas stockend-penible Artikulation). Und Ravels Quartett glitzert vor Rhythmen und Farben, die gerade in der nichts übertünchenden und nichts überzeichnenden Dosierung der Auryns treffliche Wirkung entfalten.
    M. Mezger

  7. image hifi

    Eine sinnvolle Koppelung mit historisch interessanten Bezügen: Fauré schrieb sein Alterswerk nach lebenslanger Scheu vor einem Quartett (Beethovens Schatten ragte bis Frankreich) im Todesjahr 1924. Der jüngere Debussy vollendete sein Quartett 1893 in der kreativen Phase des ′Prélude à l′après-midi d′un faune′ als 31-Jähriger. Ravel, Kompositionsschüler Faurés, nahm sich für sein 1902/03 entstandenes Quartett das von Debussy zum Vorbild. Das Auryn Quartet erreicht bei Debussy trotz phänomenalem Tacet-Klang nicht die mir immer fast zu ausgetrocknete Durchsichtigkeit des La Salle Quartets und nicht die leider auch etwas nachlässige Unbekümmertheit wie das Quatuor de Genève in Ravels Jugendwerk. Dafür legt es herrliche, wohl geordnete Farbflächen aus, die Stimmen wie die Schlingen eines üppigen Knüpfteppichs miteinander verwoben, luxuriös – ja, doch nicht zu wattig. Fazit: Die Auryns begeistern mit Debussy und Ravel, doch das so selten eingespielte Fauré-Quartett macht die CD wegen ihres Programms nahezu konkurrenzlos.
    hg

  8. Hessischer Rundfunk

    Unzählig sind die Möglichkeiten der vier Musiker zu dynamischer Abstufung, zu flexiblen Tempi, zu logischer Phrasierung und zu klanglicher Feinabstimmung; und schließlich auch zu den Möglichkeiten (und Gefahren) des Portamentos, einer oft vernachlässigten und für Effekthascherei gehaltenen, indes wesentlichen Ingredienz aller (und so auch dieser) französischen Streichmusik. Wir hören das Auryn-Quartett mit dem Schlusssatz aus dem Streichquartett opus 10 von Claude Debussy: ′Très modéré – très mouvementé′, und dann der bezeichnende Zusatz: ′et avec passion′… …Ein Glück für die Firma TACET, dass sie dieses Quartett unter Vertrag hat…
    Gisela Walther

  9. Classics Today

    Das Auryn Quartett spielt diese Werke mit einer so souveränen Leichtigkeit, dass sie an manchen Stellen fast lässig wirken. Doch darf man dies keineswegs als Selbstzufriedenheit der Musiker missverstehen – vielmehr offenbaren die Aufführungen eine gewisse aristokratische Eleganz, die diesen Werken besonders zugutekommt. Im Ravel etwa fällt die Reinheit der Intonation in den unisono geführten Oktaven des zweiten Themas im ersten Satz auf, oder die beinahe freche Vitalität des Finales. Der Debussy verlangt seinem leidenschaftlicheren Idiom entsprechend einen deutlich dramatischeren Ansatz, doch niemals auf Kosten der dialogischen Qualität, die großes Quartettspiel stets bewahrt. Der Wechsel im Scherzo zeigt eine besonders einprägsame Art von gelassener Anmut, während das anschließende Andantino wirklich „doucement expressif“ erklingt, wie es der Komponist vorgeschrieben hat.

    Faurés schwer fassbares spätes Meisterwerk verbirgt unter seiner nach außen hin ruhigen Oberfläche zahlreiche harmonische Überraschungen – ein Umstand, den das Auryn Quartett zweifellos versteht. Man höre nur die subtile, dabei stets makellos klare Stimmenführung im filigranen Geflecht lyrischer Polyphonie des zentralen Andante, sowie die Fähigkeit der Musiker, die Rhythmen des abschließenden Allegro über die Taktstriche hinweg schweben zu lassen. Kurz: Dies sind Interpretationen von bemerkenswerter Eigenart und Feinheit, eingefangen in einer klangtechnischen Perfektion auf dem neuesten Stand. Ein weiterer Volltreffer dieses kleinen, aber fast ausnahmslos exzellenten Labels.
    David Hurwitz

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