115 DVD-A / Ludwig van Beethoven: Septet op. 20, Octet op. 103

Ludwig van Beethoven

Septet op. 20
Octet op. 103
camerata freden

EAN/barcode: 4009850011507

Beschreibung

Freden (Leine) ist zwar nur ein kleiner Ort auf der Landkarte, aus der deutschen Frestivallandschaft sind die Internationalen Fredener Musiktage aber nicht mehr wegzudenken. Im Laufe der Jahre ist das beschauliche Leinetal zu einer Art Sommerresidenz geworden, wo die Musizierlaune eines jeden Einzelnen, fernab von Lärm und Hektik der Metropolen, neue Kräfte und Inspiration schöpft. Kein Wunder also, dass immer mehr hockkarätige Musikerinnen und Musiker aus dem In- und Ausland in der camerata freden mitspielen und sich jedes Jahr von Neuem zu einem exquisiten Festivalensemble vereinen.

5 Bewertungen für 115 DVD-A / Ludwig van Beethoven: Septet op. 20, Octet op. 103

  1. Jean-Marc’s Multi-Channel Recordings Reviews

    Die beste Aufnahme, die ich je gehört habe…
    Die beste Aufnahme, die ich je gehört habe, stammt von einem kleinen deutschen Audiophilen-Label namens TACET. Es handelt sich um eine DVD-Audio mit dem Camerata Freden Chamber Orchestra, das Beethovens Bläseroktett op. 103 und das Septett op. 20 einspielt (TACET DVD D115). Was diese Aufnahme so außergewöhnlich macht, ist die Mehrkanal-Technik: Jeder Lautsprecher scheint einem einzelnen Instrument oder einer Instrumentengruppe gewidmet zu sein. Kein Gimmick, sondern eine Technik, die den Hörer mittendrin im Ensemble platziert – jedes Instrument klingt genau so, wie es sollte. Das ist Welten entfernt von den meisten Mehrkanal-Aufnahmen, die im Grunde nur Stereo sind, mit ein bisschen Hall in den Surround-Lautsprechern.
    Ein weiterer Vorteil dieser Technik: Jedes Instrument klingt akustisch absolut authentisch. Die Oboe entfaltet einen reichen, dichten Klang, die Klarinette behält ihre charakteristische Projektion – etwas, das so schwer einzufangen ist. Und die Hörner? Die klingen einfach gewaltig. Auch die Streicher profitieren davon: Die Bratsche lässt sich problemlos von den Violinen unterscheiden, dank eines räumlicher wirkenden Klangbilds (ohne lauter zu sein). Man meint förmlich, den Cellisten auf seinem Stuhl sitzen zu sehen, wie er sein wunderschönes Instrument spielt.
    Vor allem aber sorgt die trennscharfe Instrumentenplatzierung dafür, dass jeder Klang zu jeder Zeit klar hörbar bleibt. Selbst wenn die Hörner am Ende des vierten Satzes des Oktetts mit mächtigem, schönem Klang aus den hinteren Lautsprechern dröhnen, bleiben Oboe (links vorne) und Klarinette (rechts vorne) perfekt vernehmbar – genau wie im Konzertsaal.
    Zugegeben: Die Musiker der Camerata Freden erreichen nicht das Niveau der Berliner Philharmoniker. Doch ihre ensemblische Qualität gleicht kleine Schwächen mehr als aus. Das Oktett sprüht vor jugendlichem Elan (es ist ja ein frühes Werk Beethovens), aber der wahre Star dieser Aufnahme ist das Septett. Jeder Satz ist tempomäßig perfekt getroffen, und die homogene Spielkultur ist atemberaubend.
    Die Aufnahme ist schwer zu finden – aber die Suche lohnt sich! TACET wollte Anfang 2005 eine Einspielung von Schuberts Oktett mit demselben Ensemble veröffentlichen – ich kann es kaum erwarten!
    Jean-Marc Serre

  2. Pizzicato

    In der CD-Stereo-Fassung hatten uns die vorliegenden Interpretationen der beiden unbeschwerten Werke Ludwig van Beethovens viel Freude gemacht. Die Camerata Freden (…) spielt die beiden Werke entspannt und warmherzig. Das Ensemble klingt homogen, klangschön und mit viel spürbarer Spielfreude. Nun kommt die klangliche Feinfühligkeit dieser mit viel Liebe und ab und zu auch etwas Humor gemachten Aufnahmen in der Surround-Fassung noch viel besser zum Ausdruck, weil die Tacet-Toningenieure diese Produktion im Real Surround gemacht haben: das heißt, man sitzt als Zuhörer inmitten der Musik, also so, wie es in Wirklichkeit eigentlich gar nicht möglich ist. Gerade das macht die Produktion so erlebnisreich. Denn so wie auf dieser DVD haben Sie Beethoven bestimmt noch nie gehört!
    RéF

  3. Audiophile Audition

    Noch eine weitere höchst immersive Mehrkanal-Veröffentlichung von Tacet, die den Hörer durch eine radikal räumliche Anordnung der Musiker maximal einbindet – nicht etwa durch die bloße Nachahmung der bühnenorientierten Perspektive, wie sie bei den meisten klassischen Mehrkanal-Aufnahmen üblich ist. Bei diesen beiden Werken handelt es sich um frühe Kompositionen Beethovens, die zwar dem Stil der Serenaden Mozarts und anderer folgen, aber bereits ein substanzielleres, gewichtigeres Gefühl vermitteln.
    Die beiliegenden Diagramme zeigen die Positionierung der Musiker – und diese unterscheidet sich bei den beiden Stücken, da das eine Werk einen Musiker mehr umfasst als das andere. Natürlich gibt es fast doppelt so viele Musiker wie Kanäle, daher sind die zweite Oboe und das zweite Fagott direkt links und rechts des Hörers platziert – sozusagen in den „Phantom-Seitenkanälen“. Die zweite Waldhornstimme wiederum befindet sich hinten in der Mitte (ohne dass dabei eines der 6.1-Formate genutzt würde). Beim Septett erhält die Violine links einen größeren räumlichen Bereich, da sie musikalisch eine zentrale Rolle spielt, während die Klarinette rechts und der Kontrabass hinten in der Mitte positioniert sind.
    Ein grandioses Kammermusikerlebnis – und das im wahrsten Sinne des Wortes!
    John Sunier

  4. Echo zum Sonntag

    Hörgenuß wie mitten im Orchester
    Die DVD eröffnet den Nutzern ganz zweifellos neue Horizonte. Merkwürdig ist freilich, dass sich die meisten Hersteller klassisch bestückter Tonträger bislang noch nicht die Möglichkeiten des neuen Systems vergegenwärtigt haben. Denn natürlich gibt es auch hier einen „Surround-Sound“, der den Hörer, sofern er über das notwendige Equipment verfügt, in einen Konzertsaal oder ein Opernhaus versetzen kann.
    Andreas Spreer demonstriert das seit einiger Zeit in der DVD-Audio-Serie seines Labels Tacet. Sein Real-Surround-Sound basiert auf der Tatsache dass ein Musikfreund zwar hinten keine Augen hat, aber sehr wohl nach hinten hören kann.
    Dies bildet die Grundlage für eine neue Tonträger-Ästhetik, die bislang schon an etlichen größer besetzten Kammermusiken erfolgreich erprobt wurde, beispielsweise am Bläseroktett op. 103 und dem Septett op. 20 von Ludwig van Beethoven. Eine gute Klangregie in Kombintation mit einer konsequenten Aufnahmetechnik weist dem Hörer einen Platz zu, den er in der sogenannten Wirklichkeit selten einmal wird einnehmen dürfen.
    Das Resultat ist allerdings noch mehr als eine pure Auflichtung (= enlightment) der Musik. Dass man in Beethovens Bläseroktett das zweite Horn im Rücken spürt, dass die prominente Rolle der Violine im Septett op.20 durch ein Raumsegment bezeichnet wird, das doppelt so breit ist wie Bratsche, Cello, Kontrabass und das Bläsertrio aus Klarinette, Horn und Fagott:
    Das sind nur einige der Möglichkeiten, die sich aus dem Zusammenwirken von Musik und geschickter Raumkonzeption ergeben.

  5. Stereo

    In nie gehörter Durchsichtigkeit präsentiert TACET Beethovens Kammermusik: Durch die Aufstellung der sieben bzw. acht Instrumente rund um den Hörer entsteht eine ganz neue Form der Interaktion dieser Instrumente, bei der vor allem „diagonale“ Beziehungen der Stimmen herausgearbeitet werden: mit perfekter Balance und sehr warmem Klang.
    Philipp Kelm

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