207 SACD / Maurice Ravel: La Valse, Ma mère l’Oye, Tzigane, Boléro, Pavane
Beschreibung
Nun also endlich nach den oft gelobten Beethoven-Sinfonien mit der Polnischen Kammerphilharmonie unter Wojciech Rajski die erste Aufnahme eines großen Orchesters im TACET Real Surround Sound. Je größer das Ensemble, um so komplexer die Partitur und die in ihr beschriebenen Zusammenklänge. Ist es überhaupt möglich, all die kaum zählbaren raffinierten Details, die schier unendlichen Instrumentationsideen in der Orchestermusik von Maurice Ravel mit den Mitteln einer Aufnahme für den Hörer erlebbar zu machen? Sicher nur, wenn ein so sensibler und feinsinniger Dirigent wie Carlo Rizzi ein Spitzenorchester wie das Netherlands Philharmonic Orchestra leitet. Und selbst dann eine anspruchsvolle, aber auch ungeheuer reizvolle Aufgabe. Ob es gelungen ist, sollen Sie beurteilen.
Ein Kunde beschrieb seine bisherigen Erfahrungen mit dem Mehrkanalkonzept TACET Real Surround Sound so: „With the Real Surround Sound, you add a dimension that creates a presence – opening up a new way of listening and a new, previously unknown but highly appreciated way of experiencing the music played. It offers the listener not only greater pleasure, but also deeper insight and a significantly closer relationship to the score.“ Danke, Thomas Gluck!
Im Herbst auch auf Bluray Disc.
5 Bewertungen für 207 SACD / Maurice Ravel: La Valse, Ma mère l’Oye, Tzigane, Boléro, Pavane
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Australian Hifi –
Diese berühmten Werke von Ravel sind jetzt nicht nur auf einer der ausgezeichneten Mehrkanal-SACDs von TACET, sondern auch erstmals mit seiner Real Surround Sound-Technologie mit einem vollständigen Orchester aufgenommen worden. (Eine Pure Audio Blu-ray-Disc ist ebenfalls verfügbar.) Puristen mögen über diese Real Surround Sound-Aufnahmen spotten, aber sie bieten Hörern die Möglichkeit, näher an die Details der Partituren heranzukommen und die geschickte Arbeit der Orchesterarrangeure zu schätzen, um den gewünschten Massenklang des Orchesters zu schaffen. Wenn ich die Vinyl-Veröffentlichung über mein analoges ProLogic Iiz mit Höhenkanälen laufen lasse, erhalte ich ein sehr natürliches Klangfeld und vielleicht einen etwas reicheren und realistischeren Klang der gesammelten Saiten. Das Abspielen der SACD-Veröffentlichung in der diskreten 5.1-Version liefert jedoch spezifischere räumliche Informationen über die verschiedenen Instrumentalisten.
Classical CD Choice –
–> Original-Kritik
Classical CD Choice: CD des Monats, September 2013
Dies ist eine absolut faszinierende Veröffentlichung von TACET und wird sicherlich ein Muss für alle sein, die bereits über ein Mehrkanalsoundsystem verfügen oder darüber nachdenken, eines zu erwerben. TACETs Ansatz, Musik in dem, was sie als „Real Surround Sound“ bezeichnen, aufzunehmen, besteht darin, den gesamten verfügbaren akustischen Raum zu nutzen und das musikalische Erlebnis des Hörers durch die Möglichkeiten der aktuellen Mehrkanaltechnologie (in diesem Fall 5.1) voll auszuschöpfen. Es wird kein Versuch unternommen, die Illusion zu schaffen, in einem Konzertsaal zu sitzen. Stattdessen wird der Hörer in die Mitte der Aufführung versetzt. Andreas Spreer erklärt seine Aufnahmephilosophie in einigen Details in den Begleitnotizen, und obwohl Puristen seine Ideen möglicherweise missbilligen, kann ich ehrlich sagen, dass ich die Ergebnisse voll überzeugend fand. Die Mehrheit von TACETs früheren Veröffentlichungen umfasst Kammermusik oder Musik aus den klassischen oder barocken Epochen, aber mit dieser neuesten Veröffentlichung bewegen wir uns im 20. Jahrhundert mit einem Programm orchestraler Werke von dem meisterhaften Orchester Maurice Ravel. Die Ergebnisse sind atemberaubend. Carlo Rizzi, in Großbritannien vielleicht bekannter für seine herausragende Dirigierleistung in der Oper, ruft einfühlsames Spiel vom exzellenten Netherlands Philharmonic Orchestra in jedem der Werke auf dieser SACD hervor. Sein flotter und sorgloser Ansatz von ‚La Valse‘, voller galanter Eleganz und Witz, ist besonders erfreulich und typisch für seinen akribischen, aber frischen Ansatz zu dieser vertrauten Musik. Die fragile Zartheit von Werken wie der Suite aus ‚Ma mère L’Oye‘ profitiert von Rizzis subtil nuanciertem Ansatz, und hier, wie im gesamten Album, hat der aufgenommene Klang eine schöne Offenheit und Klarheit. Ravels Evokation von Vogelgesang in ‚Petit Poucet‘ tritt mit zusätzlicher Lebendigkeit im Surround-Sound auf, ebenso wie das furchterregende Fagott, das das Tier in ‚Les entretiens de la Belle et de la Bête‘ repräsentiert. Nur bei ‚Tzigane‘ hatte ich das Gefühl, dass der Solist dem Mikrofon etwas zu nah war. Aber wenn dieses furchterregende Stück mit seinen Doppelgriffen, kristallinen Harmonien und funkelnden Arpeggios mit so viel Esprit vom vielseitigen Gordan Nikolic vorgetragen wird, gibt es wenig zu beanstanden. Die umfassenden Begleitnotizen, die die SACD beifügen, veranschaulichen die unterschiedlichen Instrumentenlayouts für jedes der fünf Werke. Daher wird der Erfolg bei der Umsetzung der visuellen Darstellungen von Andreas Spreer durch das eigene System und die häusliche Umgebung bestimmt. Eine sorgfältige Einstellung der Pegel und Positionierung der Lautsprecher wird mit einem der wundervollsten Klänge belohnt, die ich je von einer Mehrkanal-SACD gehört habe. Wenn es sich nur um eine normale Stereosacd handeln würde, würde ich sie sowohl für ihren musikalischen Wert als auch für ihre hervorragende Klangqualität gerne empfehlen. Aber im „Real Surround Sound“ ist sie ein absolutes Muss.
Graham Williams
Audiophile Audition –
–> Original-Kritik
Kürzlich haben wir die einzigartige, umgekehrt abgespielte Tacet-Vinyl-Veröffentlichung von La Valse auf einer Seite und Boléro auf der anderen Seite besprochen. Nun sind diese beiden sehr ungewöhnlich gemasterten Stücke dieser Veröffentlichung zusammen mit drei weiteren Werken von Ravel nicht nur auf einer der ausgezeichneten Mehrkanal-SACDs von Tacet, sondern auch erstmals mit ihrer Real Surround Sound-Technologie aufgenommen worden, und zwar mit einem vollständigen Orchester. (Zuvor wurde dies bei Streichquartetten, Quintetten und anderer Kammermusik verwendet.) Im Begleitheft gibt es ganzseitige Illustrationen davon, wo genau jedes der Instrumente oder Instrumentalgruppen um den Hörer herum platziert ist und sie variieren etwas von Stück zu Stück. Zum Beispiel ist der Geigensolist in Tzigane leicht links von der Mitte und etwas näher platziert. Dieses Mal wurde sogar der .1-Subwoofer-Kanal verwendet (die meisten klassischen SACDs verzichten auf diesen Kanal und sind nur 5.0).
Puristen mögen über diese Real Surround Sound-Aufnahmen spotten, aber tatsächlich bieten sie dem Hörer die Möglichkeit, sich den Details der Partituren zu nähern und die geschickte Arbeit feiner Orchesterarrangeure wie Ravel zu schätzen, um den gewünschten Massenklang aus dem Orchester zu schaffen. Wenn ich die Vinyl-Veröffentlichung über meinen analogen ProLogic Iiz mit Höhenkanälen laufen lasse, erhalte ich ein sehr natürliches Klangfeld und vielleicht einen etwas reicheren und realistischeren Klang der gesamten Streicher. Wenn ich jedoch die SACD-Veröffentlichung in der diskreten 5.1-Version abspiele, erhalte ich genauere räumliche Informationen über die verschiedenen Instrumentalisten. Das Orchester ist die größte sinfonische Aggregation der Niederlande, sodass es viele Abschnitte und spezifische Instrumente gibt, die voneinander getrennt werden müssen. Es muss eine echte Herausforderung für Carlo Rizzi sein, die hohen Standards des Concertgebouw-Orchesters, das ebenfalls seinen Sitz in Amsterdam hat, zu erfüllen.
Dann natürlich die hervorragenden Aufführungen der Mother Goose Suite – fünf Sätze, aber nicht die Länge des kompletten Balletts, die aufregende Rhapsodie für Violine und Orchester Tzigane und die bekannte Pavane pour une infante defunte als Abschluss der SACD. Es gibt auch starke Konkurrenz, zum Beispiel von Charles Munch und dem Boston Symphony Orchestra auf Boléro und La Valse (RCA Living Stereo SACD) sowie Vox-Aufnahmen von diesen beiden Stücken sowie der Pavane, Rapsodie Espagnole und Suite 2 von Daphnis et Chloé (Mobile Fidelity SACD).
John Sunier
sa-cd.net –
–> Original-Kritik
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von sa-cd.net und Graham Williams
Dies ist eine absolut faszinierende Veröffentlichung von TACET und wird sicherlich für jeden, der bereits über ein Mehrkanal-Tonsystem verfügt oder eine Investition in Erwägung zieht, ein Muss sein.
TACETs Ansatz zur Aufnahme von Musik in dem, was sie als „Real Surround Sound“ bezeichnen, besteht darin, den gesamten verfügbaren akustischen Raum zu nutzen und das Hörerlebnis zu verbessern, indem die Möglichkeiten der aktuellen Mehrkanaltechnologie (in diesem Fall 5.1) voll ausgeschöpft werden. Es wird nicht versucht, die Illusion zu schaffen, in einem Konzertsaal zu sitzen; stattdessen wird der Hörer ins Zentrum der Aufführung versetzt. Andreas Spreer erläutert seine Aufnahmephilosophie ausführlich in den Begleitnotizen, und obwohl Puristen seine Ideen vielleicht skeptisch betrachten könnten, kann ich ehrlicherweise sagen, dass ich die Ergebnisse überzeugend fand.
Der Großteil der früheren Veröffentlichungen von TACET umfasst Kammermusik oder Musik aus den klassischen oder barocken Epochen. Mit dieser neuesten Veröffentlichung bewegen wir uns jedoch ins 20. Jahrhundert mit einem Programm orchestraler Werke von dem herausragenden Meister der Orchestrierung, Maurice Ravel, und die Ergebnisse sind atemberaubend.
Carlo Rizzi, in Großbritannien vielleicht bekannter für seine herausragende Operndirigentenkarriere, ruft einfühlsames Spiel vom exzellenten Netherlands Philharmonic Orchestra in jedem der Werke auf dieser SACD hervor. Seine flinke und sorglose Interpretation von ‚La Valse‘, voller galanter Eleganz und Witz, ist besonders erfreulich und typisch für seinen akribischen und dennoch frischen Ansatz zu dieser vertrauten Musik.
Die zerbrechliche Zartheit von Werken wie der Suite aus ‚Ma mère L’Oye‘ profitiert von Rizzis fein nuanciertem Ansatz, und hier, wie auf der gesamten Aufnahme, hat der aufgezeichnete Klang eine schöne Offenheit und Klarheit. Ravels Darstellung von Vogelgesang in ‚Petit Poucet‘ tritt im Surround-Sound besonders lebendig hervor, ebenso wie das furchterregende Fagott, das das Tier in ‚Les entretiens de la Belle et de la Bête‘ repräsentiert.
Nur bei ‚Tzigane‘ hatte ich das Gefühl, dass der Solist dem Mikrofon etwas zu nahe war, aber wenn dieses furchterregende Stück mit seinen Doppelgriffen, kristallinen Harmonien und funkelnden Arpeggios mit solcher Bravour von dem vielseitigen Gordan Nikolic präsentiert wird, gibt es wenig Grund zur Beschwerde.
Die umfassenden Begleitnotizen, die der SACD beiliegen, veranschaulichen die unterschiedlichen Instrumentenaufstellungen für jedes der fünf Werke. Der Erfolg bei der Umsetzung von Andreas Spreers visuellen Darstellungen hängt von den eigenen Systemen und häuslichen Umgebungen ab. Sorgfältige Anpassung von Pegeln und Lautsprecherpositionierung wird mit einigen der wunderbarsten Klänge belohnt, die ich je von einer Mehrkanal-SACD gehört habe.
Wäre dies nur eine normale Stereo-SACD, würde ich sie gerne aufgrund ihrer musikalischen Qualität und der hervorragenden Klangqualität empfehlen, aber im ‚Real Surround Sound‘ ist sie ein absolutes Muss.
Copyright © 2013 Graham Williams und SA-CD.net.
Pizzicato –
–> Original-Kritik
Mit den Ohren mitten im Orchester
Nach der CD-Veröffentlichung dieser Aufnahme veröffentlicht Tacet nun eine SACD im ‘Real Surround’. Schon in unserer Rezension der CD hatte ich auf die Tonqualität der Aufnahme von Tonmeister Andreas Spreer hingewiesen. Damals schrieb ich: « Ein so räumliches und homogenes, hochauflösendes Klangbild ohne räumliche und dynamische Verfälschung und mit sauberen Bässen zu schaffen, das ist eine Meisterleistung. » Die SACD im ‘Real Surround’ sorgt für ein ganz anderes Hörerlebnis. Aus der Rolle des Zuhörers vor dem Orchester schlüpft man in jene des Zuhörers mitten im Orchester. Und das ist eine ganz erstaunliche Erfahrung in unmittelbarer Nähe zu den Musikern und ihren Instrumenten. Das Ohr hört anders, es hört ein ganz anders strukturiertes und dimensioniertes Klangbild.
Neben dem tontechnisch Außergewöhnlichen sind aber auch das exzellente Spiel des Orchesters und Carlo Rizzis Interpretationsansatz ganz beachtlich. Jedes Stück gibt es sicher in insgesamt besseren und spannenderen Interpretationen – den ‘Boléro’ finde ich etwas behäbig und ganz gewiss nicht rhythmisch gleichförmig, wie ihn sich Ravel wünschte – aber ‘La Valse’ ist spektakulär und die Suite ‘Ma Mère l’Oye’ sehr stimmungsvoll und sehr lautmalerisch, was wiederum in diesem ‘Surround Sound’ noch auffälliger wird.
Remy Franck