132 LP / Modest Mussorgsky: Pictures at an Exhibition
Modest Mussorgsky
Pictures at an Exhibition
Bilder einer Ausstellung
Tableaux d’une exposition
Markus Schirmer, piano
Half-Speed Mastered, Side 2 play backwards!
Inspiring Tube Sound
EAN/barcode: 4009850013211
Beschreibung
Markus Schirmers Besuch in der Bilderausstellung von Modest Mussorgski liegt nun schon eine ganze Weile zurück. Trotz der großen Konkurrenz erhielt die Aufnahme ausgezeichnete Kritiken. Schirmer überzeugt mit durchdachten, pointierten und genau dosierten Effekten, die auf dem Fazioli Flügel der Listhalle in Graz bestens zur Geltung kommen. Dabei verfällt er nie in Effekthascherei, sondern übermittelt nur die Eindrücke, die diese Bilder in ihm selbst auslösen.
Eigentlich hätte die Aufnahme schon längst auf LP erscheinen müssen. Doch die Verspätung hat auch ihr Gutes: Wir können sie nun in der berühmten Rückwärtsüberspielung von TACET anbieten, die bei der passenden Musik ein noch größeres Hörvergnügen bereitet, als es bisher auf Vinyl jemals möglich war.
4 Bewertungen für 132 LP / Modest Mussorgsky: Pictures at an Exhibition
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Piano News –
Bereits aus dem Jahr 2005 stammt die Einspielung von Mussorgskys „Bildern einer Ausstellung“ des österreichischen Pianisten Markus Schirmer. Und nun kommt sie bei dem Label TACET, das bekannt ist für eine grandiose Klangtechnik auch als LP auf den Markt. TACET hat viel Erfahrung mit dem Abmischen für LPs, und so ist auch diese LP in zweierlei Hinsicht ein wirkliches Hörerlebnis. Zum einen natürlich durch die wirklich gelungene Gestaltung dieses so berühmten Zyklus durch den Pianisten, der die bekannten Charakterdarstellungen der in Klang umgesetzten Gemälde des Mussorgsky-Freundes Viktor Hartmann (der im LP-Text als Gartmann bezeichnet wird [Anm. TACET: diese Schreibweise ist ebenfalls möglich]) mit großer Emphase spielt. Vielleicht fehlt dem ein oder anderen Hörer die oftmals von anderen Interpreten gezeigte draufgängerische und lautstarke Darstellung. Doch das ist Schirmers Sache nicht. Zwar vermag auch er wuchtig in den Aussagen zu werden, aber ihm ist mehr an der verinnerlichten Sicht des Betrachters auf die „Bilder“ gelegen. Bereits die die Charakterdarstellungen verbindenden „Promenaden“ sind bei ihm ruhige und nicht emotional übergestaltete Zonen, die allein den Gang zwischen den Gemälden darstellen sollen. So gestaltet Schirmer mit Ruhe und Umsicht die Musik, die auf diese Weise einen vollkommen neuen Höreindruck vermittelt.
Doch das zweite Besondere an dem Hörerlebnis dieser LP ist die B-Seite. Denn TACET hat bereits vor vielen Jahren erkannt, dass aufgrund der Enge zur LP-Mitte hin, die Auslenkung der Rillen für größere Lautstärken diffiziler wird. So hat man sich dazu entschlossen, LPs im Backwards-Verfahren zu pressen, also so, dass die Nadel in der Mitte aufgesetzt wird und nach außen läuft. Auf diese Weise kann man gegen Ende einer Einspielung ein größeres Volumen erreichen. Das passt natürlich in diesem Zyklus besser als in anderen. Zudem hat TACET diese LP im Halfspeed-Verfahren überspielt, was zu einem größeren Frequenzbereich führt. Und es funktioniert! Die Klarheit und das voluminöse Klangbild, das diese LP vor allem gegen Ende des Zyklus bereithält, sind erstaunlich. Wuchtig der Bassbereich und dennoch klar die Höhen. Und Schirmer zelebriert „Das große Tor von Kiew“ am Ende des Zyklus mit eben derselben Ruhe und Transparenz, die diesem Klangbild entspricht. Es ist ein wahrlich unrussischer Mussorgsky, der da erlebt werden kann, aber einer, der durchaus emotionale Stärken aufweist und damit zu einem anderen, einem neuen Hörerlebnis führt. Und wenn man eine LP auf den Markt bringt, dann sollte sie immer wenigstens so gut klingen wie diese von TACET
Carsten Dürer
Stereoplay –
(…) Pianist Markus Schirmer holt aus seinem Fazioli F-278 eine Dynamik und orchestrale Klangfülle heraus, die in den engeren Innenrillen einer LP doch gelitten hätten. Andreas Spreer ließ die zweite Seite kurzerhand rückwärts schneiden, sodass das Große Tor die Außenrillen füllt. Ein wahrhaft großartiger Abtasttest für jeden High-End-Plattenspieler.
Stereo –
(…) Die (…) Einspielung hat klanglich das Zeug zur Referenzaufnahme. (…) Rundum gelungen.
Matthias Böde
Analog 1/2018 –
(…) [Es gelingt] Andreas Spreer diese Bandbreite des emotionalen musikalischen Ausdrucks, die alle Wäreme und alle Feinnervigkeit des Spiels genauso einfängt wie die wuchtigen Abstiege in den Keller des Fazioli, wie sie Pianist Markus Schirmer zelebriert, absolut authentisch einzufangen. Zuweilen glaubt man tatsächlich, vor dem 2,78 Meter langen Flügel zu sitzen und das Schwingen seiner Saiten unmittelbar zu spüren. Der Audiophile Andreas Spreer ist beim Half-Speed-Mastering allerdings noch nicht am Ende seines analogen High End-Lateins. Weil sich – wie bei vielen klassischen Stücken – auch hier die lautesten Passagen am Ende befinden, droht bei den immer enger werdenden Rillen Verzerrung. Eine Gefahr, die Spreer schon bei früheren Produktionen durch einen gleichermaßen spektakulären wie genialen Kunstfriff gebannt hat: Seite 2 der Scheibe wird einfach von innen nach außen – also quasi rückwärts – abgespielt. (…)
Die Praxis des Hörens bestätigt die Theorie: Die akustische Darbietung per Schallplatte darf man nicht weniger als eine Offenbarung nennen. (…)
Thomas Senft