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Stuttgarter Nachrichten –
Ein Fixstern leuchtet selbst
Unberührt von den Aufgeregtheiten des Tages zieht Evgeni Koroliov seine Bahn. Für die Medien ist er kein Star am Pianistenhimmel, denen aber, die ihn gehört haben und seine Aufnahmen schätzen, erscheint er in seiner stillen Größe als Fixstern, als ein sehr weit entfernter, selbst leuchtender Himmelskörper also, der da oben festgezurrt zu sein scheint, in Wirklichkeit aber seinen Ort, wenn auch langsam, ändert.
Koroliov ist kein Blender und spielt nicht in der Liga der Selbstdarsteller, zur Vermarktung taugt so einer schlecht. Als einer, der wenig Aufhebens von sich und seinem Können macht, hatte er das Glück, dem richtigen Produzenten und Toningenieur zu begegnen. Nicht einer der Großmogule des Betriebs wollte ihn zu sich ins Boot holen – es war ein Glücksfall, Andreas Spreer, Gründer des Tacet-Labels in Stuttgart und ein Tüftler am Mikrofon, zu treffen. Spreer setzt auf die Ästhetik des unverfälschten Klangs. Nichts wird geschönt oder sonstwie manipuliert. Exzellent, mit keiner anderen Aufnahme zu vergleichen sind nach wie vor die Prokofjew-Einspielungen („Flüchtige Visionen“ Op. 22, „Sarkasmen“ Op. 17 und die Sonate Nr. 5 Op. 38, Tacet 32), vor allem die Schubert-CD mit einer ganz aus der Todesnähe der Musik heraus gestalteten großen B-Dur-Sonate und den Moments Musicaux (D 780, Tacet 46), Tschaikowskys nicht jedermann zugänglichen, kaum je einge- spielten „Jahreszeiten“-Zyklus (Tacet 25).
Und Bach natürlich. Bach ist die Zentralsonne im Leben des in Hamburg lebenden Pianisten und Klavierprofessors Evgeni Koroliov (53). „Die Kunst.der Fuge“ (Tacet 13), eine der im besten Sinne fragwürdigsten Gegebenheiten der Musikgeschichte. Nun hat er, nach Jahren des Zauderns und Zagens, mit dem zweiten Band die Aufnahme aller 48 Präludien und Fugen des „Wohltemperierten Klaviers“ abgeschlossen (Tacet 93 und 104). Als Mitschnitte von Konzerten der Internationalen Bachakademie Stuttgart liegen bei Haussier Classics die „Goldberg-Variationen“ sowie zwei weitere Bach-CDs vor.
Sein Bachspiel hält die Balance zwischen Intellekt und Emotion; es lehnt sich an die Melodie an und setzt druckvolle akkördische Akzente. Ein feuriger Geist begibt sich auf Innenschau. Koroliov schleift Kanten nicht ab und agiert hellwach. Damit entfernt er sich ebenso von dem hier feinfühlig romantisierenden Svjatoslav Richter wie von der Exegese des unorthodoxen Gould. (…)“
Jürgen Holwein
Frankfurter Rundschau –
Seit Sviatoslav Richters Einzeldarstellungen der „Mainächte“ und Igor Shukows sozusagen katzenpfötigen Walzerschritten im „Dezember“-Kapitel habe ich diese Kalendergeschichten mit ihren wahrhaft edlen Salon-Affinitäten nicht mehr so kunstsinnig-schlicht vernommen.