112 DVD-A / Romantic Piano Trios Vol. 3

Abegg Trio Series Vol. XXII

Romantic Piano Trios Vol. 3

Frédéric Chopin
Niels W. Gade
Abegg Trio
TACET Real Surround Sound

EAN/barcode: 4009850011231

Beschreibung

„(…) Für Feingeister ist auch die Aufnahmetechnik gestaltet, die den noblen Klang der Guarnieri-Geige und des Gofriller-Cellos exzellent eingefangen hat. Im „Tacet Real Surround Sound“ – nur auf der DVD zu erleben – lässt der Firmenchef und Tonmeister Andreas Spreer den Hörer mit dem Rücken zum Klavier sitzen, während Violine und Violoncello von vorne links bzw. rechts erklingen, und sorgt damit für ein ungemein plastisches Hörerlebnis (…) (Kulturspiegel)

2 Bewertungen für 112 DVD-A / Romantic Piano Trios Vol. 3

  1. Audiophile Audition

    Chopins Kammermusikwerke stehen oft im Schatten seiner Soloklavierstücke, doch dieses absolut bezaubernde Trio verdiente es, häufiger gehört zu werden. Obwohl es ein frühes Werk ist, verkörpert es doch die Reife und den Schliff einer typischen Komposition der Romantik. Scriabin sagte über Chopin: „Fast von seinem ersten Opus an war er ein vollendeter Komponist mit einer ganz besonderen Individualität.“ Der dänische Komponist Gade stand eher in der Tradition von Schumann und Mendelssohn als in Chopins – und obwohl seine Stücke hier voller berührender Melodien stecken, wirken sie neben Chopin fast wie zweite Wahl.
    Das ABEGG Trio, das bereits über 20 Aufnahmen eingespielt hat, besteht aus Spitzensolisten. Für den natürlichsten Streicherklang wurden Röhrenmikrofone verwendet. Wie bei allen DVD-As gibt es eine Dolby-Digital-5.1-Schicht, falls kein DVD-A-fähiger Player zur Verfügung steht. Allerdings ist bei dieser Option eine leicht spürbare Einbuße im Klang von Streichern und Klavier festzustellen.
    TACETs räumliche Experimente gehen mit dieser High-Res-DVD weiter. Sie bezeichnen es als Versuch, den gesamten akustischen Raum für das Musikerlebnis zu nutzen – und das gelingt ihnen zweifellos. Hier ist die Violine links vorne, das Cello rechts vorne und das Klavier hinter dem Hörer platziert. Produzent Andreas Spreer erklärt, dass die meisten Trio-Aufnahmen die beiden Streicher sehr nah am Flügel positionieren, was zu zu wenig räumlicher Präsenz und zu ähnlichen Klanginformationen aus derselben Richtung führt. Indem der Bösendorfer Imperial Grand allein hinten aufgestellt wird, kann die volle Pracht seines majestätischen Klangs ungestört von den Streichern zur Geltung kommen. (Allerdings: Wenn die Surround-Lautsprecher nicht vollwertig sind oder kein Rear-Subwoofer vorhanden ist, fehlt der zusätzliche Tiefton-Bass durch die extra Tasten des Bösendorfer. Tatsächlich nutzt TACET keinen LFE-Kanal, sodass mein Rear-Subwoofer kein Signal erhielt.)
    Es ist auf jeden Fall ein interessanter Effekt – anfangs fühlte ich mich ein bisschen wie Lucy, die sich an Schroeders Klavier lehnt, aber nach einer Weile wirkte es nicht mehr so kopfüber. Zu bedenken ist, dass die Violine nicht streng auf den linken Frontkanal beschränkt ist und das Cello nicht nur rechts – es gibt Ausstrahlungen in den Mittel- und Gegenkanal, und das Klavier ist bereits in geringerer Lautstärke aus allen drei Frontlautsprechern zu hören. Selbst wenn man die Surrounds komplett abschaltet, ergibt sich ein ausgewogenes Klangbild der drei Instrumente – es klingt nur so, als wäre das Klavier etwas distanzierter abgenommen worden, ähnlich wie bei vielen Nimbus-Klavieraufnahmen, wenn man sie ohne Ambisonic-Decodierung abspielt.
    John Sunier

  2. KulturSPIEGEL

    Seit 25 Jahren musizieren Ulrich Beetz, Birgit Erichson und Gerrit Zitterbart bereits als „Abegg-Trio“ miteinander: Keine Frage, dass es da zum silbernen Jubiläum des vielfach preisgekrönten Trios eine besondere Aufnahme zu bestaunen gilt. Eine, mit der sich die Abeggs offenbar selber ein Geschenk gemacht haben, denn sowohl dem Klaviertrio op. 8 von Frederic Chopin wie auch dem Klaviertrio op. 42 und den Noveletten op. 29 von Niels Wilhelm Gade merkt man in dieser Interpretation die Ruhe und Sorgfalt an, die aus der langen Beschäftigung mit den Werken erwachsen ist. Und diese Ruhe sorgt für eine bemerkenswert uneitle Einspielung. Ist schon die Auswahl der Werke nicht zuerst auf virtuose Brillanz oder allergrößte kompositorische Tiefsinnigkeit gerichtet, üben sich auch die drei Musiker in meisterhafter Balance jenseits vordergründiger Extreme, feinsinnig und distinguiert, mit der gesamten musikalischen Souveränität und Abgeklärtheit eines gemeinsamen Vierteljahrhunderts. Für Feingeister ist auch die Aufnahmetechnik gestaltet, die den noblen Klang der Guarnieri-Geige und des Gofriller-Cellos exzellent eingefangen hat. Im „Tacet Real Surround Sound“ – nur auf der DVD zu erleben – lässt der Firmenchef und Tonmeister Andreas Spreer den Hörer mit dem Rücken zum Klavier sitzen, während Violine und Violoncello von vorne links bzw. rechts erklingen, und sorgt damit für ein ungemein plastisches Hörerlebnis – sofern fünf identische Lautsprecher in annähernd kreisförmiger Anordnung verfügbar sind.
    aw

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