117 SACD / The Tube Only Violin

The Tube Only Violin

Captivating violin pieces by Tchaikovsky, Bériot, Ysaÿe, Elgar, Massenet, Moszowski, Kreisler, Ponce/Heifetz and others
Daniel Gaede, violin
Xuesu Liu, piano
Tube Only / Transistorfrei

EAN/barcode: 4009850011743

Beschreibung

Wahrlich ein audiophiler Leckerbissen! – Sorgfältig erhaltene historische Mikrofone, ein Mischpult aus nostalgischen V72-Verstärkern und W85-Reglern zusammengesetzt, die analoge M5 Bandmaschine von Telefunken – jedes dieser Teile für sich eine Legende! Diese illustre Gerätekombination trat an, um schöne Klänge TUBE ONLY, also transistorfrei, zu konservieren. Eindrucksvolle Fotos garnieren das farbige Beiheft. Als CD, SACD und sogar als LP (180g, transistorfrei überspielt). Und die Musik? (So lautet die bange Frage von Musikkennern, wenn das Schlagwort „audiophil“ auftaucht.) – Vom Feinsten! Wie immer bei diesem Geiger, sei es als Primarius des Gaede Trios oder als Solist (z. B. auf TACET 52 „Hommage à Kreisler“). Gekonnt und geschmackvoll serviert uns Daniel Gaede ein originelles Encore-Programm aus virtuosen Kabinettstücken und stimmungsvollen Träumereien. Dabei wird er begleitet von Xuesu Liu, Klavier bzw. dem Polnischen Kammerorchester unter Wojciech Rajski.

1 Bewertung für 117 SACD / The Tube Only Violin

  1. sa-cd.net

    –> Original-Rezension

    Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von sa-cd.net und John Broggio

    Dies ist untertitelt mit „Fesselnde Violinstücke“ und fasst die CD im Wesentlichen gut zusammen, denn sie ist im Kern eine Sammlung von Salonmusik – aber nur für die wirklich Begabten. Die Eröffnungsnummer (Tschaikowskys „Melodie“ Op. 42/3) bietet dem Hörer eine gute Kostprobe des gesamten Albums – leichte, entspannte und ungekünstelte Virtuosität von Daniel Gaede, einfühlsam begleitet von Xuesu Liu. Darauf folgt Charles-Auguste de Beriots „Scène de Ballet“, ein Rondo/Fantasie, in dem Gaede abwechselnd expressiv und brillant agieren kann.

    Ysaÿes „Rêve d’enfant“, Elgars „Salut d’Amour“ und Massenets „Méditation“ aus „Thaïs“ verschaffen Gaede anschließend eine willkommene Entspannung von der technischen Schwierigkeit. Glücklicherweise trägt er diese Stücke mit Anmut und Stil, ohne in Sentimentalität zu verfallen (Liu wirkt hier gelegentlich etwas bodenständig). Schtchredins „In the Style of Albeniz“ bringt uns aus diesem seligen Zustand abrupt wieder auf den Boden, doch Gaede und Liu sind voll und ganz wach für die spielerischen Möglichkeiten dieser Musik.

    Zur relativen Ruhe kehren wir dann zurück mit Richard Drigos „Valse Bluette“ – Air de Ballet, Schuberts „Ave Maria“, Moszkowskis „Spanish Dance No.2“ Op. 12 und Schumanns „Abendlied“ Op. 85/12, bevor Kreisler’s „Konzert in C-Dur“ (der für moderne Ohren unglaublich „im Stil von Vivaldi“ genannt wird) von Gaede, begleitet von der Polnischen Kammerphilharmonie unter Wojciech Rajski, dargeboten wird. Dieses Stück wird bewundernswert gespielt, wird für die meisten Hörer aber wohl eher eine Kuriosität bleiben. Da Tacet für dieses Stück ein Orchester engagieren konnte, ist es schade, dass dasselbe nicht für Massenet geschehen ist.

    Liu übernimmt anschließend wieder das Klavier, und zusammen mit Gaede liefern sie entzückende Interpretationen von Joseph Hellmesberger Jr.s „Romanze“ (mit drei Geigen-Schülern von Gaede, die offensichtlich gut im von ihm erwarteten Stil eingearbeitet wurden) und schließlich wird Manuel Maria Ponces „Estrellita“ (arr. Heifitz) mit ansprechendem Charme gespielt.

    Insgesamt spielt Gaede mit einem ähnlichen Stil und Niveau an Musikalität wie Kreisler (und was könnte ein größeres Lob sein als das?), was nicht überrascht, da er dort Erfolg hatte, wo Kreisler scheiterte: Gaede war Konzertmeister der Wiener Philharmoniker – deren Verlust ist in diesem Fall unser Gewinn…

    Die Aufnahme besteht im Wesentlichen aus zwei klar getrennten Teilen; der Orchesterpart ist sehr ausgewogen, doch das Klavier ist für meinen Geschmack (und vermutlich für den vieler anderer) zu dominant im Hintergrund, was die Akustik unangenehm schwimmbadartig erscheinen lässt (ein kleines Übertreiben, aber die Stereoschicht ist definitiv vorzuziehen, was an sich schon eine Leistung ist!).

    Empfehlenswert, besonders für Stereophilen…
    John Broggio

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