230 SACD / Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonies KV 425 „Linz“, KV 385 „Haffner
Beschreibung
Dass bei Aufnahmen von TACET die Musiker sehr häufig im Kreis sitzen, ist bekannt. Auf diese Weise hören sich nicht nur alle, es sehen sich auch alle. Das macht den musikalischen Austausch zwischen den Musikern einfacher und besser. Und eine natürlich klingende Aufnahme gelingt so auch leichter, nicht nur im TACET Real Surround Sound sondern auch in Stereo.
Aber bei einer Orchesteraufnahme? Ohne Dirigent? Geht das überhaupt? Uns reizte die Frage. Wir gingen ihr nach.
Die Antwort: Es geht und zwar sehr gut! Unser Video zeigt das deutlich: https://www.youtube.com/watch?v=-pTFXBzz6WE.
Eine solche Sitzordnung ist nicht zuletzt ein Ausdruck für die Gleichberechtigung aller Beteiligten. Das Nederlands Kamerorkest legt eine gepfefferte Aufnahme von zwei der spritzigsten Sinfonien von Mozart hin: Der Prager und der Linzer. Ein herzlicher Dank an die Musiker des Netherlands Chamber Orchestra und an Gordan Nikolic, die sich auf dieses gelungene Wagnis mit Enthusiasmus eingelassen haben!
8 Bewertungen für 230 SACD / Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonies KV 425 „Linz“, KV 385 „Haffner
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Fanfare Magazin –
-> Originalrezension
Nachdem ich gerade Bernhard Paumgartners wundervolle Aufnahme der Sinfonie Nr. 39 aus dem Jahr 1966 rezensiert habe, gestehe ich, dass mir bei der Aussicht, von dieser „vollfetten“ Version zu einem vibratofreien Kammerorchester zu wechseln, das halb so groß ist wie das Mozarteumorchester, ein wenig das Herz sank. Abgesehen von den Unterschieden im Maßstab und im interpretativen Ansatz sind auch die klanglichen Eigenschaften dieser Ausgabe sehr unterschiedlich, da es sich um eine Mehrkanal-SACD-Aufnahme mit „Real Surround Sound“ handelt, bei der die Ingenieure versuchen, durch die Platzierung der Musiker ein Konzertsaal-Erlebnis zu erzeugen ein Kreis, dessen Abmessungen proportional zur Anzahl der beteiligten Künstler sind und den zentral platzierten Mikrofonen zugewandt sind. Es werden Wiederholungen beobachtet und die Musiker verwenden hauptsächlich moderne Instrumente, aber in Anspielung auf den historischen Stil auch Naturhörner und Trompeten sowie Pauken, die mit Holzstöcken gespielt werden.
Ich hätte mir keine Sorgen machen müssen; Der technologischen Innovation steht die Musikalität der Ausführung gegenüber. Nach meinem Verständnis leitet zwar Gordan Nikolić, dem britischen Publikum als ehemaliger Konzertmeister des London Symphony Orchestra bekannt, das Projekt, es gibt jedoch keinen Dirigenten als solchen, da die Spieler keinen Dirigenten benötigen, indem sie sich ständig gegenseitig in der Runde beobachten ; Es scheint zu funktionieren, da diese frisch, ordentlich und voller Energie sind. Die langsamen Sätze sind stattlich und würdevoll, aber nicht schleppend, obwohl insbesondere das Andante des „Haffner“ Nr. 35 sehr maßvoll ist; und wenn das Finale des „Linz“ eher ein echtes Presto sein könnte, ist es immer noch lebhaft und zart. Die Balance zwischen den Instrumenten ist ideal; Es ist schön, die Holzbläser so deutlich zu hören. Manchmal wird der Atem der Künstler von den Mikrofonen zu stark eingefangen, und gelegentlich hätte ich mir ein wenig Vibrato gewünscht, um eine längere Phrase eleganter zu halten, aber das sind kleine Kritikpunkte. In gewisser Weise erinnerten mich diese Aufführungen an Lieblingsversionen von Pater Maag und dem Orchestra di Padova e del Veneto auf dem Arts-Label, obwohl er die Wiederholungen nicht akzeptiert.
Es sind durchaus erfreuliche Aufnahmen mit vorbildlichem Klang.
Ralph Moore
Classical CD Review –
-> Originalrezension
Hier ist ein weiterer Gewinner von TACET – zwei bekannte Mozart-Symphonien in lebendigen Darbietungen des hervorragenden Niederländischen Kammerorchesters unter ihrem Dirigenten Gordan Nikolic. Es ist ein weiteres Beispiel für die Herangehensweise des Labels an Mehrkanalton, bei dem die verfügbaren Kanäle voll ausgenutzt werden, um ein möglichst realistisches Klangbild zu liefern, bei dem der Hörer mittendrin ist. Da die Orchestrierung bei jeder Symphonie leicht unterschiedlich ist, wird für jede Symphonie ein Diagramm bereitgestellt, das die spezifische Position aller Instrumente zeigt. Wenn Sie sich für echten „Surround“-Sound interessieren, sollten Sie sich unbedingt diese TACET-Veröffentlichungen ansehen, von denen die meisten auf dieser Website gelobt wurden, insbesondere die Beethoven-Symphonien. Danke TACET!!
Robert Benson
MusicWeb international –
-> Originalrezension
(…) Das sind durchaus erfreuliche Aufnahmen in vorbildlichem Klang.
Ralph Moore
Audio 11/2018 –
Kreisförmige Sitzordnung, gemeinschaftlicher Spirit: Fürs Label TACET braucht das Netherlands Chamber Orchestra um Konzertmeister Gordan Nikolic keinen Dirigenten als Showman vom Dienst. Klappt das? Und wie! Unglaublich, mit welcher Hochspannung die Niederländer scheinbar abgehörte Mozart-Klassiker zu neuem Leben erwecken. Der Gemeinschaftsgeist des Orchesters und das Mittendrin-Feeling im „TACET Real Surround Sound“ wirken hier auf elektrisierende Art zusammen. Kein reiner Hochglanz-, aber auch kein Leistungssport-Mozart, sondern leidenschaftliches und packendes Musizieren – hauchzart bis prachtvoll, magisch bis explosiv.
Otto Paul Burkhardt, Audio 11/2018
https://www.hraudio.net/ –
-> Originalrezension
Eine Neuveröffentlichung von zwei der beliebtesten Symphonien Mozarts auf Mehrkanal-SACD scheint unauffällig zu sein, selbst wenn sie von einer so hervorragenden Gruppe von Musikern wie dem Niederländischen Kammerorchester unter der Leitung ihres langjährigen Musikdirektors Gordan Nikolić aufgeführt wird. Dies ist jedoch keine gewöhnliche SACD, sondern eine, die im erstaunlichen und für manche umstrittenen „Real Surround Sound“ von TACET aufgenommen wurde.
Die Philosophie von TACET besteht darin, den gesamten akustischen Raum im Hörraum zu nutzen, indem die 5 oder 5.1-Kanäle, die normalerweise auf einer Blu-ray-Disc oder SACD verfügbar sind, voll ausgenutzt werden. Bei den meisten Mehrkanalaufnahmen hingegen wird mit unterschiedlichem Erfolg versucht, die Illusion eines Konzertsaal-Layouts zu erzeugen, indem die vorderen Kanäle für die Übertragung der musikalischen Darbietung und die hinteren Kanäle genutzt werden, um durch zusätzliche Umgebungsinformationen die akustische Signatur des Veranstaltungsortes hinzuzufügen Der Ansatz von TACET ist entscheidend anders. Die Musiker sitzen in einem Kreis (der Durchmesser hängt von der Anzahl der beteiligten Künstler ab) und blicken auf die Mitte, in der sich die Mikrofone befinden. Wie das in der Praxis funktioniert, können Sie unter https://www.youtube.com/watch?v=-pTFXBzz6 sehen, das wir während der Proben für dieses Album gefilmt haben.
Die ausführlichen Booklet-Anmerkungen, die dieser SACD beiliegen, veranschaulichen die Instrumentalanordnungen für jede dieser Sinfonien. Um die visuellen Darstellungen von Ingenieur Andreas Spreer genau zu realisieren, ist eine sorgfältige Anpassung der Pegel und der Lautsprecherpositionierung erforderlich, und der Erfolg wird zwangsläufig von der eigenen Anlage und der häuslichen Umgebung bestimmt. Die Mühe lohnt sich allemal, denn man hört diese vertrauten Werke wie mit frischen Ohren. Beide Symphonien wurden im Februar 2017 in der angenehmsten Akustik des NedPho-Koepel (der ehemaligen Majellakerk), Obiplein, Amsterdam, aufgenommen.
Natürlich wäre diese technische Zauberei ohne den entsprechend hohen musikalischen Wert, der in diesen Aufführungen zum Ausdruck kommt, nicht von Bedeutung. Gordan Nikolić ist dem britischen Publikum wahrscheinlich am besten als herausragender Konzertmeister des London Symphony Orchestra bekannt, aber auch durch seine zahlreichen Aufnahmen als Dirigent und Solist für verschiedene Plattenfirmen.
Seine Aufführungen sowohl der „Haffner-Symphonie“ als auch der „Linz“ sind knackig, geschliffen und im gleichmäßigen Tempo, die einzig mögliche Ausnahme ist der langsame Satz der „Haffner“, der mir, obwohl liebevoll formuliert, etwas zu maßvoll vorkommt, insbesondere mit dem Wiederholung wie hier enthalten. Das Niederländische Kammerorchester spielt auf modernen Instrumenten, verwendet jedoch Naturhörner und Trompeten sowie Pauken, die mit Holzstöcken gespielt werden – eine Anspielung auf den sogenannten „Zeitstil“. Auch wenn einige das Fehlen verdammter Tempi und vibratoloser Streicherspiele bedauern werden, fangen diese beredten Darbietungen sowohl den festlichen Charakter als auch die Erhabenheit dieser Meisterwerke auf eine Weise ein, die vielen viel Freude bereiten wird, egal ob sie in 2-Kanal-Stereo zuhören oder 5.1 Echter Surround-Sound.
Sehr empfehlenswert.
Graham Williams
Classical CD Choice –
-> Originalrezension
Klassik-CD-Choice-CD des Monats
Wenn das Label Tacet die Vorzüge seines „echten Surround-Sounds“ preist, spricht es nicht weniger als die absolute Wahrheit. Die Politik des Unternehmens, den Zuhörer absolut in den Mittelpunkt jedes Musikerlebnisses zu stellen – mit anderen Worten, alle verfügbaren Kanäle des SACD-Mediums für mehr als nur die Atmosphäre zu nutzen und die Instrumente sowohl hinter als auch vor dem Zuhörer zu platzieren – war zeitweise umstritten eins, aber die beeindruckenden Ergebnisse sprechen für sich. Für diejenigen mit entsprechender Ausstattung (und dazu zählen natürlich auch Klassikhörer mit einer Vorliebe für die reichhaltigste und umfassendste Wiedergabe von Klangwerten) sind die Tacet-Scheiben ein wahrhaft berauschendes Hörerlebnis. Das ist bei diesen pointierten und athletischen Aufführungen zweier der beliebtesten Symphonien Mozarts der Fall. Ein Teil des Erfolgs des Tacet-Labels ist die Tatsache, dass mit dieser besonderen Aufnahmemethode jeder Strang der Orchestrierung mit völliger Klarheit zu hören ist – und diese Mozart-Scheibe ist die perfekte Visitenkarte.
Barry Forshaw
Literatur Spiegel –
–> zur Originalkritik
(…) Verblüffend trennscharf und mit wunderbar warmem Klang…
Johannes Saltzwedel
Pizzicato –
–> zur Originalkritik
Mozarts Haffner-Symphonie sowie die Linzer im sogenannten Real Surround das bedeutet, dass eine Surround-Anlage die Geigen vorne spielen lässt, Bläser und Pauken aber seitlich bzw. hinten. Diese Beschreibung mag künstlicher anmuten als der Klang letztlich ist, denn das ‘Mittendrin-Sitzen’ ist schon spannend und gibt ein angenehmes Hörgefühl.
Doch kommen wir zur Musik. Das einleitende Allegro con spirito der Haffner-Symphonie hat Drama und agile Leichtigkeit. Und die beiden letzten Sätze sind angenehm wendig und beschwingt. Aber das Highlight ist der anmutig-kantable, liebevoll ziselierte und äußerst warmherzige 2. Satz
Spannend gerät die Adagio-Einleitung der Linzer Symphonie, deren schnelle Teile flexibel, federnd und klar klingen.
Das immer spontan reagierende ‘Netherlands Chamber Orchestra’ fällt in seinem Musizieren durch eine natürliche Artikulation, ja eigentlich durch das Unaufdringliche des Musikflusses auf, was uns wiederum im langsamen Satz schöne Momente beschert.
Remy Franck