212 CD / Scarlatti: Complete piano sonatas vol. 11

Domenico Scarlatti

Complete piano sonatas vol. 11
Sonatas K. 358 – K. 387
Christoph Ullrich, piano

EAN/barcode: 4009850021209

Description

The 555 piano sonatas by Domenico Scarlatti have been the focus of the Göttingen-based pianist Christoph Ullrich for years. Since 2011, he has been playing all the pieces on a modern Steinway concert grand. What a mammoth task! (...) Fortunately, the pianist manages to avoid any academic fatigue. He presents the petitessen in a lively and elegant manner. Lightly sprung, transparent and dynamically sophisticated, he leads us through the sonatas and before you know it, almost an hour of listening pleasure is over. Though Ullrich proceeds encyclopedically, the music retains an intuitive moment: relaxed and floating. (Piano News)

Christoph Ullrich on Youtube: Sonata in g moll K 8, Allegro, Sonata in C major, K 487, Allegro

Further information about the Scarlatti Project.

2 reviews for 212 CD / Scarlatti: Complete piano sonatas vol. 11

  1. Piano News 5/14

    The 555 piano sonatas by Domenico Scarlatti have been the focus of the Göttingen-based pianist Christoph Ullrich for years. Since 2011, he has been playing all the pieces on a modern Steinway concert grand. What a mammoth task! (...) Fortunately, the pianist manages to avoid any academic fatigue. He presents the petitessen in a lively and elegant manner. Lightly sprung, transparent and dynamically sophisticated, he leads us through the sonatas and before you know it, almost an hour of listening pleasure is over. Though Ullrich proceeds encyclopedically, the music retains an intuitive moment: relaxed and floating.
    Anja Renczikowski, Piano News

  2. Klassik heute

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    The perhaps somewhat surprising fact that Christoph Ullrich's second release in his extensive Scarlatti project is labeled as Volume 11 should not unsettle listeners with a penchant for order. The pianist and his Tacet publishers must have carefully considered how to proceed, step by step and volume by volume, to fulfill the promised complete recording. For the two CDs presented here, 30 sonatas were selected, numbered 358 to 387 in the Kirkpatrick catalog. Scarlatti enthusiasts who have learned and enjoyed primarily from the Longo register will find some familiar titles within this range, often favored in concert performances and on suitable recordings. For example, the colorful, vividly rhythmic E-major masterpiece (L 23), whose Andante commodo instruction has led significant Scarlatti interpreters, from Horowitz, Ciccolini, Marcelle Meyer to Tharaud and Zacharias, to some of the most surprising interpretative conclusions.

    Natürlich bringt sich Christoph Ullrich mit diesem zweiten Doppelpack nicht als ein „Anderer“ in Stellung als der er sich im Verlauf seiner ersten Scarlatti-Erprobung kundig und für so ein monumentales Projekt auch mutig gezeigt hat. Sein Spielwerk läuft nach Belieben, das heißt: alle von Scarlatti so reich an technischen Varianten, Überschneidungen und Gegenüberstellungen in Szene gesetzten Ideen einer in kleinen Kapiteln erzählten und zusammengefügten Lebensgeschichte erfahren unter den geschmeidigen Händen des Pianisten untadelige Umsetzung. Und dies auf einer Ebene, die man in vielen Momenten als neutralen Boden bezeichnen könnte, denn Ullrich lässt sich nur selten in die emotionalen Karten sehen. Sein Vortrag ist dabei keineswegs glatt, und seinen gewissermaßen dramaturgischen Entscheidungen mangelt es auch nicht an reger Bereitschaft, im vorliegenden Text dem jeweils als wesentlich Erkannten eine plausible und in den meisten Stücken auch erregende Wirklichkeit in Klang und Bewegung zu verleihen.

    Ullrich scheint sich – wen würde das wundern?! – umso lebendiger zu äußern, je prägnanter und musikalisch wie technisch „dankbarer“ sich die althergebrachten und zugleich zeitlos-gegenwärtigen Spiel- und Situationsmodelle darbieten. Dieses Qualitätsgefälle zwischen solider, ja auch kunstvoller Beliebigkeit und genialer Form-, Farb- und Sinngebung hat ja dazu geführt, dass von den rund 500 Sonaten etwa 50 zum Repertoire im weiten Sinn zu zählen sind, nur etwa 20 jedoch immer wieder in den Programmen auftauchen. Von ihnen sind es einige – ich nenne nur die Longo-Nummern 23, 366, 413 und 422 –, die so gut wie jeder Interpret in seine Überlegungen einbezieht, der sich für Scarlatti im Hauptprogramm oder auf der Zugabenstrecke entschieden hat.

    Am Beispiel der genannten E-Dur-Sonate lässt sich hörend ablesen, wie sehr sich Christoph Ullrich bemüht, eine mehrteilige Geschichte mit Mitteln der Akzentuierung, der melodischen Ausformung und der dynamischen Proportionierung zu erzählen. Die lieblichen Fanfaren im Verlauf dieser musikalischen Bildfolge sind von friedlicher, elastischer Prägnanz. Die Musik hat im Folgenden und Wiederkehrenden ein räumlich deutlich erkennbares Vorne und Weiterhinten, gewinnt also ein rechtes Maß an Räumlichkeit, wie sie für das Verständnis eines instrumentalen Bühnenstückes „sans paroles“ unverzichtbar ist. Ullrich indes ist – bis auf Weiteres? – nicht jener Scarlatti-Experimentator, der etwa diese E-Dur-Sonate als eine Aufforderung zur klanglichen Pyrotechnik benutzen oder aus seiner Sicht wohl missbrauchen würde. Alexandre Tharaud hat im Mai des vergangenen Jahres in einem Klavierabend in Barcelona jene Grenzbereiche erforscht, die sich einem den Text fast schon zügellos weiterspinnenden Interpreten eröffnen. Unter solchen Voraussetzungen völlig liberalisierter Werktreue gelangt man mit Scarlatti, wie Tharaud zeigt, bis in die Sphäre der französischer Impressionsmusik.

    Christoph Ullrichs Scarlatti-Spiel bewegt sich auch mit dieser zweiten Edition unangefochten auf hohem Niveau unter Vermeidung jeder Art der Tempo-Wichtigtuerei. Der Vortrag wirkt in vielen Passagen eine Spur gelöster und in der Umsetzung vorgegebener Satzcharaktere auch empfindsamer gezeichnet als in der ersten Veröffentlichung. Jeder Hörer, der sich zum Beispiel der schier nervtötenden Aufgabe unterzieht, Richard Lesters Nimbus-Gesamtaufnahme der Sonaten im wahrsten Sinne des Wortes „durchzuhören“, der wird Ullrichs ganz persönliches Wollen und Vermögen zu schätzen wissen. (…)
    Peter Cossé

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