200 CD / The Welte Mignon Mystery Vol. XVIII. Swinging Welte

The Welte Mignon Mystery Vol. XVIII

Swinging Welte

George Gershwin and others today playing their 1907-1928 interpretations

EAN/barcode: 4009850020004

Description

Wer sich für die nach Umfang, Vollständigkeit, Forschungsstand sowie Klangqualität schon längst einmalige „Welte Mystery Series“ von TACET interessiert, weiß längst, dass die einst als Weltwunder bestaunte Firma Welte nicht nur 2500 Klavierrollen mit Aufnahmen berühmter Komponisten und Pianisten herausbrachte, sondern dass sie auch ganz wesentlich vom Verkauf von Rollen mit Unterhaltungsmusik lebte. So kamen schlappe 2000 weitere Rollen zusammen, alle mit mehr oder weniger musikhistorisch bedeutsamem Inhalt. Traurig genug: Die Welte-Klaviere ersetzten in den 20er Jahren zunehmend die Barpianisten und Tanzkapellen. Sie hatten z. B. den Vorteil, dass es nicht teurer wird, wenn mehr als 10 Finger spielen. Ich habe selber einmal in einer Kneipe im Schwarzwald bei Freiburg noch so einen Automaten unbeachtet in der Ecke stehen sehen. – Unsere Welte-Serie wäre nicht repräsentativ für den Welte-Katalog, wenn nicht wenigstens eine CD einiges vom Besten aus diesem Bereich herausgreifen würde. Hans W. Schmitz, der Besitzer all dieser Reichtümer und Spezialist für die Einstellung der Welte-Pneumatik, verschwand also in seinem Keller und förderte aus seinen vielen hunderten von U-Rollen 50 zu Tage, die es alle in sich haben. Wir präsentieren davon die 18 besten Rollen. George Gershwin kennt man wohl, aber kennen Sie auch Howard Lutter oder Hans Sommer?
For each individual piece, an informative accompanying text has been written by Rainer Lotz, the author of the German National Discography and numerous articles on the Ragtime and Swing eras.

What is „Welte Mignon“?

Video on the Welte Mignon piano with the expert Hans W. Schmitz

4 reviews for 200 CD / The Welte Mignon Mystery Vol. XVIII. Swinging Welte

  1. hifi & records 05/2013

    TACET-Chef Spreer ist durch Übertragungen von Welte-Mignon-Rollen ebenso bekannt geworden wie durch seine Testplatten und kreativen Mehrkanal-Discs. Nach 17 CDs mit Komponisten und Pianisten wie Debussy, Ravel, Strauss, Mahler, Saint-Saens, Grieg, Horowitz und Schnabel (alle zwischen 1900 und 1930 eingespielt) folgt Nummer 18 mit Unterhaltungsmusik aus den Roaring Twenties. Die sehr gut dokumentierten Pianisten sind bis auf Gershwin weitgehend unbekannt. Die Stücke spiegeln die ersten Tast(en)versuche in Richtung synkopierter Musik wider, enthalten Walzer, Foxtrotts und parodistische Anlehnungen an Klassik von Strauß bis Rachmaninow. Die Vorsetzer-Mechanik, welche die Tasten des Steinway D-Flügels nach dem Willen der Walze bewegt, hört man kaum. Die Kunst bei derartigen Überspielungen liegt darin, die Verblüffung des Zuhörers über eine Aufnahme von 1905 ohne Schellack-Knistern und Rauschen nicht durch einen allzu „heutigen“ audiophilen Klang atmospärisch zu vernichten. Es soll auch historisch klingen. Und das ist Spreer mit diesen 19 frühen Popstückchen geglückt. Man sieht förmlich Bubikopf, Federboa und Korkenzieherhosen. Stummfilmmusik, auch als angenehmer Hintergrund geeignet.
    Ludwig Flich, hifi & records

  2. KulturSPIEGEL Mai 2012, Heft 5

    In addition to masterpieces of the concert repertoire, the Welte company, on its expensive rolls for automatic pianos, also captured lighter pieces during a time when Cole Porter, Irving Berlin, and others were overflowing with ideas. The colorful ragtime pieces and sophisticated swinging arrangements are meticulously documented in the booklet; one even gets to hear George Gershwin himself playing three times.
    Johannes Saltzwedel

  3. Pizzicato 05/2012

    From the collection of Welte-Mignon rolls, a source from which TACET has already drawn numerous highly significant classical productions, come these recordings featuring rags, foxtrots, waltzes, tangos, etc., played by interpreters such as George Gershwin, Bobby Rice, Earl Hamden, and others. Although the piano rolls are recorded on a large Steinway, the sound is close to what one would expect from such pieces. In this regard, both the piano technician and the recording engineer have done an excellent job.
    n.t., Pizzicato

  4. MDR, Figaro

    Noch heute ist das Verfahren beeindruckend und der äußere Eindruck ist dabei noch das Geringste: „Reproduktionsklaviere“ nannten sich vor Hundert Jahren die automatischen Instrumente, die mit Lochstreifen gefüttert wurden und dann wiedergaben, was Musiker wie Ferruccio Busoni oder Max Reger einst auf ihnen gespielt hatten. Atemberaubend war dies in einer Zeit, in der die Schallplatte nur ein Krächzen zustande brachte.

    Die Firma Welte in Freiburg (Breisgau) war mit ihrem „Mignon“-Verfahren damals der technische Spitzenreiter. Niemand kann heute, da das Firmenarchiv im Krieg zerstört wurde, mehr sagen, wie es Welte gelang, auch noch die feinsten Anschlagsnuancen auf den Lochstreifen zu bannen. Es scheint eine Art steinzeitlicher Vorläufer jener „MIDI“-Technologie zu sein, wie sie heute aufwendige elektronische Instrumente steuert.

    In the early 20th century, Welte spared no expense or effort in their recordings: Even in the United States, the company had a branch where around 1920 George Gershwin himself sat down at the piano. This new CD provides samples of these recordings, as well as numerous recordings of contemporary entertainment music with other pianists. The most recent recordings were made in 1928 – around the time when the phonograph finally managed to surpass the highly elaborate Welte technology.

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