"Mozarts Klaviertrios nehmen in den Aufführungsstatistiken nur einen hinteren Rang ein: weit hinter den Quartetten, Violinsonaten, dem Streichtrio. Der Grund liegt möglicherweise in der systembedingten Unausgewogenheit zwischen dominierendem Tasteninstrument und den beiden Streichinstrumtenten, von denen das Cello erst langsam die "Eierschalen des Continuo" abstreift. Das junge Abegg-Trio. bereits durch hochkarätige romantische Aufnahmen ausgwiesen, hat hier sein Meisterstück vorgelegt: Denn es gelingt den drei Musikern, eine klangliche Balance herzustellen, die der Werkintention Mozarts entgegenkommt, und dies auf dem modernen Flügel. Der Pianist Gerrit Zitterbart erweist sich damit als ein Mozart-Pianist von hohen Graden, als ein Trio-Stilist, wie es sonst wohl nur Menahem Pressier ist. Und in der klanglichen Delikatesse, der dynamisch-farblichen Vielfalt wie in der sachdienlich-unaufwendigen Aufnahme, die höchst natürlich klingt, stellt die Neuaufnahme auch jene ältere des Beaux Arts-Trios in den Schatten - zudem ergänzt sie die bekannten sechs Stücke durch die drei Fragmente aus KV 442 in stilsicheren Ergänzungen von Karl Maquerre. Eine Referenzaufnahme."
Wulf Konold
<< back
Wulf Konold
<< back