"Die Klavieretüde schien ihren musikgeschichtlichen Höhepunkt im 19. Jahrhundert erreicht zu haben, als unter den Händen von Chopin und Liszt das einstige Übungsstück eine zugleich virtuose wie poetische Überhöhung erfuhr. Trotzdem gelang es auch im 20. Jahrhundert mehreren Komponisten, dieser Klaviergattung neue Aspekte abzugewinnen, wobei die umfangreichen Beiträge von Claude Debussy und György Ligeti besonders hervorstechen.
An die ersten beiden "Livres" von Ligetis seit Mitte der 1980er Jahre entstandenen, vertrackt schwierigen Études hat sich die Pianistin Erika Haase auf einer CD-Einspielung bereits mit so großem Erfolg gewagt, dass der Pianistenkollege Alfred Brendel der "neuesten Heroin" unter den Ligeti-interpreten seinen "Respekt" bekundete. Auf dem vorliegenden zweiten Teil ihres umfänglichen Etüden-Projekts sind nun Nr. 15 und 16 aus Ligetis drittem "Livre" zu hören: die jeweils langsam beginnenden, dann virtuos sich steigernden Studien White on white und Pour Irina.
Den zeitlichen Schwerpunkt der CD bilden jedoch Debussys Douze Études, die Erika Haase luzide gestaltet und deren technische Schwierigkeiten sie mit anscheinend leichter Hand meistert. Abgerundet wird die Einsplelung durch die zwei frühen Studies von Witold Lutos- lawski und durch Alexander Skrjabins Etüden op. 65, wunderbar balanciert zwischen nervös gespannter Ruhe und emphatischem Ausbruch."
Gerhard Dietel
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An die ersten beiden "Livres" von Ligetis seit Mitte der 1980er Jahre entstandenen, vertrackt schwierigen Études hat sich die Pianistin Erika Haase auf einer CD-Einspielung bereits mit so großem Erfolg gewagt, dass der Pianistenkollege Alfred Brendel der "neuesten Heroin" unter den Ligeti-interpreten seinen "Respekt" bekundete. Auf dem vorliegenden zweiten Teil ihres umfänglichen Etüden-Projekts sind nun Nr. 15 und 16 aus Ligetis drittem "Livre" zu hören: die jeweils langsam beginnenden, dann virtuos sich steigernden Studien White on white und Pour Irina.
Den zeitlichen Schwerpunkt der CD bilden jedoch Debussys Douze Études, die Erika Haase luzide gestaltet und deren technische Schwierigkeiten sie mit anscheinend leichter Hand meistert. Abgerundet wird die Einsplelung durch die zwei frühen Studies von Witold Lutos- lawski und durch Alexander Skrjabins Etüden op. 65, wunderbar balanciert zwischen nervös gespannter Ruhe und emphatischem Ausbruch."
Gerhard Dietel
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