"Die neue Platte"
"Bei Tacet hat das Gaede Trio erneut eine CD vorgelegt, die man auf Anhieb als hochgradig preisverdächtig einstufen möchte. Die Programmzusammenstellung allein verrät schon Ésprit. Am Anfang steht Beethovens unerhört raffiniert intoniertes Streichtrio op.9,2. Den Beschluss bildet das höchst spielerische Streichtrio von Jean Françaix, bei dem zwischen ganz leichte und bisweilen fast wienerische Passagen plötzlich köstlich derbe Striche sul ponticello oder auch robuste Pizzicati hereinbrechen wie′s Wetter. Im Zentrum aber stehen zwei Werke, die den gelehrten Kontrapunkt repräsentieren. Einmal Mozarts g-moll-Bearbeitung einer Fuge aus Bachs "Wohltemperiertem Klavier" mit durchimitiertem vorangestelltem Adagio, die so tänzerisch gespielt wird, daß die Pianisten davon einiges lernen könnten. Keine Sekunde ahnt man, wie heikel diese Bearbeitung für Streicher ist. Zum anderen hat das Gaede-Trio nun ein Werk auf CD gebannt, das es in der Saison 2000 in etlichen Konzerten gespielt hat: Die Parvula corona musicalis op.122 von Krenek. Dieses neun Minuten währende Streichtrio wurde ad honorem Johannis Sebastiani Bach geschrieben, ist durchaus streng nach dem Kanon der Zwölftonmusik gesetzt und enthält nicht nur Bachs Anagramm B-A-C-H, sondern zitiert auch aus der Kunst der Fuge. Wie das Gaede-Trio diese Musik mit Emotion füllt und mit Tiefe, wie es hier auf kleinstem Raum die ganze Skala der Artikulationsmöglichkeiten ausspielt, das stellt schlechthin einen Gipfel von Streicherkunst dar."
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"Bei Tacet hat das Gaede Trio erneut eine CD vorgelegt, die man auf Anhieb als hochgradig preisverdächtig einstufen möchte. Die Programmzusammenstellung allein verrät schon Ésprit. Am Anfang steht Beethovens unerhört raffiniert intoniertes Streichtrio op.9,2. Den Beschluss bildet das höchst spielerische Streichtrio von Jean Françaix, bei dem zwischen ganz leichte und bisweilen fast wienerische Passagen plötzlich köstlich derbe Striche sul ponticello oder auch robuste Pizzicati hereinbrechen wie′s Wetter. Im Zentrum aber stehen zwei Werke, die den gelehrten Kontrapunkt repräsentieren. Einmal Mozarts g-moll-Bearbeitung einer Fuge aus Bachs "Wohltemperiertem Klavier" mit durchimitiertem vorangestelltem Adagio, die so tänzerisch gespielt wird, daß die Pianisten davon einiges lernen könnten. Keine Sekunde ahnt man, wie heikel diese Bearbeitung für Streicher ist. Zum anderen hat das Gaede-Trio nun ein Werk auf CD gebannt, das es in der Saison 2000 in etlichen Konzerten gespielt hat: Die Parvula corona musicalis op.122 von Krenek. Dieses neun Minuten währende Streichtrio wurde ad honorem Johannis Sebastiani Bach geschrieben, ist durchaus streng nach dem Kanon der Zwölftonmusik gesetzt und enthält nicht nur Bachs Anagramm B-A-C-H, sondern zitiert auch aus der Kunst der Fuge. Wie das Gaede-Trio diese Musik mit Emotion füllt und mit Tiefe, wie es hier auf kleinstem Raum die ganze Skala der Artikulationsmöglichkeiten ausspielt, das stellt schlechthin einen Gipfel von Streicherkunst dar."
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