Aufblühend, abgründig
Es ist nicht übertrieben, wenn Markus Schirmer im Booklet seiner soeben erschienenen CD als „einer der sensibelsten und aufregendsten Pianisten seiner Generation“ bezeichnet wird. Nach Schubert und Haydn hat er nun beim exquisiten Label Tacet drei Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven eingespielt: op. 13, c-Moll, die Pathétique“, op. 2 Nr. 2 in A-Dur und op. 2 Nr. 3 in C-Dur. Schirmer hat die Spontaneität und Intellektualität des frühen Beethoven im Kopf und dessen Brio, Humor und Zärtlichkeit in den Fingern. Seine analytische Arbeit an den Sonaten hat alles Bemühte abgestreift und teilt sich im locker-ernsten Formenspiel mit. Der Grazer aus österreichischer Pianistenschule transportiert klanglich faszinierend (und singulär aufgenommen) ein Spektrum vom klassizistischen Tonfall bis zum frühromantisch aufblühenden. Leidenschaftlich, auslotend, suchend und in Beethovens Selbstvergessenheit tief und abgründig.
(u.st.)

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