Dass ein Label namens "Tacet" (er schweigt) bereits die fünfte Folge in einer Serie von Bratschen-Aufnahmen herausbringt, klingt fast wie ein Bratscherwitz. Aber Hartmut Lindemann ist kein Witz, sondern ein einzigartiger Spieler, der einen unverwechselbaren Stil entwickelt hat. Niemand - und das ist positiv gemeint - spielt heute so wie er. Schumanns d-moll-Sonate klingt durch die Einrichtung der Stimme für Bratsche fast besser als im Geigen-Original, und Lindemann Spiel hört man die zusätzlichen Schwierigkeiten überhaupt nicht an. Schubert mit Gitarrenbegleitung mag zu sehr biedermeierisch klingen, ist aber ganz stilgetreu. Benjamins Sonate, Paganinis Caprice Nr. 9 und Hubays Zephir runden ein hervorragendes Recital ab.
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