(...)Während das Balance-Problem von Mercury durch eine Aufstellung der Musiker umgangen wurde, die im Konzert niemals in Frage käme, löst das Abegg-Trio (Tacet 147CD) das Problem mit Hilfe der historisch informierten Musizierpraxis, oder anders: Wenn man′s macht, wie Brahms es sich schon vorgestellt hat, treten die Probleme erst gar nicht auf. Der junge Hornist Stephan Katte spielt ein 2001 von Andreas Jungwirth gebautes, einem Graslitzer Instrument von 1800 nachempfundenes Horn, Ulrich Beetz hat seine Geige von Nicolas Lupot (Paris 1821) mit Darmsaiten ausgerüstet und Gerrit Zitterbart sitzt an einem Hammerflügel von Johann Baptist Streicher und Sohn aus dem Jahr 1864. Während ein modernes Ventilhorn, wie John Barrows es spielte, nach Konzertsaal klingt, klingt Stephan Kattes Horn - nach Wald! Leiser, zarter und würziger spielt es, und darum kann es mit der Violine und dem Klavier wunderbar gemeinsam klagen und sich freuen. Ob Brahms das gefallen hätte? - Bestimmt!
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