Mitten drin zwischen den Musikern sitzt man bei dieser Surround-Schallplatte. Und da der Klang so fein und rein ist, das Musizieren so kristallklar und so angenehm musikalisch, hat der Hörer das Gefühl, in ein edles, königliches Ornat gehüllt zu sein. Und dennoch hat das alles nichts von Künstlichkeit, ganz im Gegenteil, es ist nur Kunst in Vollendung, die Kunst des Musizierens in Verbindung mit der Kunst des Tonaufnehmens. Es ist ganz einfach klangliche Wahrheit, wie man sie selbst im besten Konzertsaal nicht erfährt. Und das ist genau das Richtige, um Dvoraks Streichsextett in besten Konditionen zum Klingen zu bringen und Dvoraks Kunstanspruch gerecht zu werden. Der Böhme mag sich in der Volksmusik getränkt haben, er hat nie kopiert und nie arrangiert, er hat neu erfunden und veredelt. Dieses Edle, dieses Feine, dieses Raffinierte seiner Musik kommt bei den Auryns und ihren beiden Kompagnons mit ungemein viel Klangästhetik und Gefühlsjustesse zum Ausdruck.
Die beiden Terzette op. 74 und 75a (Bagatelles) sind in ihrer schlichten und intimen Form Meisterwerke von ganz besonderem Format. Dvoraks Gefühlswelt habe sich darin regeneriert, sagt sein Biograph Otakar Sourek. Die Musiker gehen mit dieser Emotionalität zartfühlend um und bescheren uns damit eine himmlische halbe Stunde. Dvorak und die Auryns als Weltverbesserer. Danke dafür!
Remy Franck<< back