Aus dem Fundus der Welte-Mignon Rollen stellt TACET diesmal ein ganzes Rachmaninov-Programm zusammen, das von neun verschiedenen Pianisten gspielt wird. Das führt zu einer phantasievollen Mischung der "Morceaux de fantaisie" und der "Préludes", und wer sich die CD anhört, wähnt sich in eine Vergleichstudie der Stile versetzt. Das längste Stück ist die Sonate op. 36 in ihrer originalen Erstfassung, die Rachmaninov später um 25% kürzte, wonach Horowitz noch eine dritte Fassung erstellte, die das Placet des Komponisten erhielt. Die Erstfassung wird quasi nie gespielt und so gebührt der Aufnahme des Hamburger Pianisten Paul Strecker allein deswegen Interesse. Aber sie ist auch interpretatorisch interessant, weil sie recht abstrakt, um nicht zu sagen kühl gespielt wird und jedenfalls all jenen gefallen wird, die Rachmaninov sonst zu "süß" finden.
Rémy Franck
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