Der Ungar András Keller nähert sich seinem Teil-Landsmann Mahler auf einer sehr emotionalen, leidenschaftlichen Ebene. Insbesondere die beiden trauervollen Eck-Sätze von dessen letzter vollendeter Sinfonie lassen Mahler Todesahnungen mitfühlen. Wie der letzte Satz, das Adagio der Neunten, quasi erstirbt, ergreift im Innersten. Dazu trägt die faszinierende Aufnahme im „Tacet Real Surround Sound“ gehörig bei, die den Hörer inmitten des Orchesters in eine völlig ungewohnte Klanglandschaft versetzt. Die im „Inspiring Tube Sound“ gleichfalls mit Röhren-Equipment aufgezeichnete Stereo-Spur der Hybrid SACD kommt an diese packende Immersivität nicht ran, klingt aber auch fantastisch.
Lothar Brandt<< back