"Das Trio Vivente, bestehend aus den Damen Jutta Ernst, Klavier, Anne Katharina Schreiber, Violine, und Kristin von der Goltz, Cello, hat eine kluge Wahl getroffen: Es stellt das B-Dur-Trio von 1812, ein fast zwölfminütiges Allegro, in Beziehung mit dem großen Trio in der gleichen Tonart, das knapp ein Jahr vor Schuberts frühem Tode komponiert wurde. Gewiss, es liegen Welten zwischen beiden Werken, aber auch das Opus des 15jährigen, subtile Musik für den Hausgebrauch, ist schon unverkennbar. Hinter der anscheinenden Leichtigkeit dieses Allegros kann man Franzens Melancholie und innere Trauer erahnen. Man sollte auch nicht vergessen, dass dieses Werk aus dem Todesjahr seiner Mutter stammt. Diese kluge Darstellung beweist bereits, wie sensibel das Trio Vivente ist.
Ebenso sensibel, aber viel tief schürfender, ist die Aufnahme des Trios D 898, die sehr klar und fein artikuliert ist und in der die Stimmen prächtig gegeneinander abgewogen sind. Das führt zu wunderbaren "Gesprächen" zwischen den Instrumenten. Vor allem aber: Vielleicht brauchte es eine so verhaltene, zurückhaltende "weibliche" Interpretation (siehe das Andante un poco mosso), um das ganze Ausmaß von Schuberts in Musik übertragenes vielschichtiges und zwiespältiges Seelenleben auf eine so ergreifende Art zu erfahren."
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Ebenso sensibel, aber viel tief schürfender, ist die Aufnahme des Trios D 898, die sehr klar und fein artikuliert ist und in der die Stimmen prächtig gegeneinander abgewogen sind. Das führt zu wunderbaren "Gesprächen" zwischen den Instrumenten. Vor allem aber: Vielleicht brauchte es eine so verhaltene, zurückhaltende "weibliche" Interpretation (siehe das Andante un poco mosso), um das ganze Ausmaß von Schuberts in Musik übertragenes vielschichtiges und zwiespältiges Seelenleben auf eine so ergreifende Art zu erfahren."
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